Elektrischer Prozessofen für die neue Grundöl-Anlage bei Shell Rheinland angeliefert
Am Dienstag trafen die ersten Teile des elektrischen Prozessofens – intern liebevoll „Toaster“ genannt – auf der Baustelle im südlichen Werksteil des Shell Energy and Chemicals Park Rheinland ein.
Die Anlieferung der fünf riesigen Elemente, darunter ein 13 m langes, rund 24 t schweres Bauteil, markiert einen entscheidenden Schritt für die pünktliche Fertigstellung der neuen Anlage.
„Die Ankunft des Toasters ist ein starkes Zeichen für den Wandel, den wir hier im Rheinland aktiv gestalten“, sagt Jan-Peter Groot Wassink, Vice President des Shell Energy and Chemicals Park Rheinland. „Was bislang nur auf dem Papier existierte, entsteht nun tatsächlich auf dem Gelände von Shell Rheinland – und zeigt eindrucksvoll, wie Technologie und Nachhaltigkeit zusammenfinden.“
Der innovative Elektroheizer (E-Heater) ist das Herzstück der neuen Grundöl-Anlage. Der E-Heater wird mit Strom aus erneuerbarer Energie betrieben werden und ersetzt die bislang in solchen Anlagen üblichen, erdgas-befeuerten Heizungen. Er ist der erste seiner Art in der petrochemischen Industrie. Unter anderem dank des E-Heaters, aber auch durch die im März 2025 vollzogene Einstellung der Rohölverarbeitung zu Kraftstoffen am Standort Wesseling sowie durch Stilllegung bestehender und Nutzung neu gebauter und umgebauter Anlagen sollen die CO2-Emissionen am Shell Standort Rheinland um prognostiziert jährlich rund 620.000 t sinken.
Gefertigt wurden die Komponenten in Buzău, Rumänien, wo sich das Projektteam bereits vorab ein Bild von der Produktion machen konnte. Amu Arenja, Senior Project Manager für das R3 Grundöl-Projekt: „Die Dimensionen der bis zu 13 Meter langen Heizrohre und die Präzision der Fertigung sorgten für bleibenden Eindruck.“ Mit der erfolgreichen Anlieferung beginnt nun die Montagephase. Die Inbetriebnahme der neuen Anlage ist ab 2028 geplant. Sie wird hochwertige Grundöle produzieren, die unter anderem als Schmierstoffe sowie in der Pharma- und Kosmetikindustrie zum Einsatz kommen können.
Die angestrebte Produktionskapazität an Basisölen der Gruppe 3 liegt bei 300.000 t pro Jahr. Der Bedarf an Basisölen liegt nach Marktschätzungen bei rund 700.000 t in Deutschland und über 3.000.000 t in Europa. Auf Basis dieser Annahmen ist die neue Anlage im Rheinland in der Lage, etwa 9% des EU-Bedarfs oder rund 40% des deutschen Bedarfs abzudecken. In Deutschland wird sie zum Zeitpunkt der Fertigstellung 2027 die größte Basisöl-Anlage sein, in Europa liegt sie in den Top-10.
