Chemiebranche fordert Kompensation für Marktstabilitätsreserve

Der Verband der Chemischen Industrie (VCI) hat das Ergebnis der Trilogverhandlungen zur sogenannten Marktstabilitätsreserve (MSR) kritisiert. Die MSR sei mit dem Marktsystem des Emissionshandels unvereinbar und treibe die Zertifikatepreise künstlich in die Höhe. VCI-Hauptgeschäftsführer Utz Tillmann sagte: „Auf energieintensive Branchen kommen durch die Marktstabilitätsreserve massive Mehrbelastungen zu. Alleine in der deutschen Chemie drohen Mehrkosten bis zu 2,2 Mrd. EUR pro Jahr, wenn die Prognosen der EU-Kommission stimmen. Dadurch hätte unsere Branche einen krassen Wettbewerbsnachteil, wenn es keine entsprechende Kompensation gibt."

Tillmann forderte deshalb von der EU-Kommission, die drohenden Folgen der MSR für die Industrie abzuwenden, indem die Carbon Leakage Regeln entsprechend angepasst werden. Damit genügend Zertifikate für die Industrie vorhanden sind, plädierte Tillmann unter anderem für die Einführung einer Industriereserve im Emissionshandel. Tillmann sagte: „Die Marktstabilitätsreserve wird für erhebliche Verunsicherung und geringere Investitionsbereitschaft in der europäischen Industrie sorgen, wenn nicht schnell klar ist, wie die Kosten aufgefangen werden. Nur so kann man verhindern, dass Jobs und Investitionen an Länder mit niedrigerem Klimaschutzniveau verloren gehen." Bis ein global gültiges System greift, müsse die heimische Industrie für ihre Prozesse Zertifikate weitgehend kostenlos erhalten, so Tillmann.

 

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