Chemie-Tarifrunde 2016: Keine großen Sprünge beim Entgelt möglich

„In den anstehenden Tarifverhandlungen geht es darum, die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen zu erhalten”, kommentiert BAVC-Verhandlungsführer Georg Müller die von der IG BCE beschlossene Forderung nach 5% mehr Geld. „Die wirtschaftliche Lage der Branche lässt keine großen Sprünge beim Entgelt zu.”

Nachholbedarf bei der Produktivität
„Die Chemie erwartet auch für 2016 kaum mehr als Stagnation bei der Produktion und einen weiteren Rückgang beim Umsatz”, betont der Verhandlungsführer der Chemie-Arbeitgeber. „Zudem sind die Lohnkosten in den letzten fünf Jahren deutlich gestiegen. Die Produktivität liegt dagegen im Minus: Chemie-Tariflöhne plus 15% – Produktivität minus 4%. Nachholbedarf gibt es nur bei der Produktivität.”

Die internationale Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Chemie stehe enorm unter Druck. „Das müssen wir im Blick behalten, wenn wir über neue, dauerhaft wirksame Kostensteigerungen verhandeln”, so Müller. „Die Chemie-Beschäftigten sind immer fair am wirtschaftlichen Erfolg der Branche beteiligt worden. In Zeiten der Niedriginflation gelingt dies auch mit moderaten Tarifabschlüssen.”

Ausbildung – gemeinsame Erfolgsgeschichte fortsetzen
Zum zweiten Teil der IG BCE-Forderung signalisiert Müller Gesprächsbereitschaft: „Die Chemie-Arbeitgeber werden sich weiterhin stark in der Nachwuchssicherung engagieren. Dabei muss sich die Branche auf veränderte Rahmenbedingungen einstellen.” Grundlegend für den Erfolg und die Akzeptanz auf Arbeitgeberseite bleibe das Prinzip „Ausbildung geht vor Übernahme”.

Die Tarifverhandlungen für die 550.000 Beschäftigten in den 1.900 Betrieben der deutschen Chemie-Industrie beginnen am 30. Mai 2016 mit dem Auftakt der regionalen Verhandlungsrunde in Hessen.

Meist gelesen

Photo
13.01.2025 • News

Covestro erweitert Produktion in Ohio

Covestro investiert einen niedrigen dreistelligen Millionen-Euro-Betrag in die Erweiterung seines Standorts in Hebron, Ohio, USA. Mit dem Bau mehrerer neuer Produktionslinien und Infrastruktur für die Herstellung kundenspezifischer Compound-Materialien aus Polycarbonat erweitert das Unternehmen signifikant seine Kapazitäten im Geschäft mit Solutions & Specialties für den amerikanischen Markt.

Photo
19.12.2024 • News

Covestro-Aktionäre stimmen Übernahme durch ADNOC zu

ADNOC International erhält insgesamt 91,3 % der Covestro-Aktien. Bereits nach Ende der regulären Annahmefrist am 27. November 2024 hatte das Übernahmeangebot die Mindestannahmequote mit rund 70 % deutlich überschritten.