14.10.2012 • NewsBiochemieChemieDiabetes

Chemie-Nobelpreis geht an zwei US-Forscher

Der Nobelpreis für Chemie geht in diesem Jahr an die beiden US-Wissenschaftler Robert Lefkowitz und Brian Kobilka. Sie erhielten die Auszeichnung für ihre bahnbrechende Arbeit zu sogenannten G-Protein-Rezeptoren, die für die Verarbeitung äußerer Reize verantwortlich sind. Die Erkenntnisse der beiden Wissenschaftler ermöglichen die Entwicklung besserer Medikamente zur Bekämpfung von Krankheiten wie Diabetes, Krebs oder Depressionen. Er habe geschlafen, als der Anruf des Nobelpreis-Komitees der Königlichen Akademie der Wissenschaften aus Schweden gekommen sei, sagte der 69-jährige Lefkowitz Journalisten am Telefon. "Ich habe es nicht gehört, ich muss Ihnen nämlich sagen, dass ich beim Schlafen Ohrstöpsel trage. Meine Frau hat mich mit dem Ellbogen angestoßen. Und dann war sie da, die Überraschung, der völlige Schock." Zusammen mit dem 57-jährigen Kobilka kann sich Lefkowitz über ein Preisgeld in Höhe von umgerechnet 1,2 Mio.US-$ freuen. Die G-Rezeptoren spielen eine große Rolle in vielen biologischen Körperfunktionen. Die beiden Wissenschaftler hätten die innere Funktionsweise dieser Rezeptoren entdeckt, die es Zellen erlauben etwa auf Adrenalinschübe zu reagieren, erklärte das Preiskomitee. Die Unkenntnis der Funktionsweise der Rezeptoren hatte zuvor die Entwicklung neuer, zielgerichteterer Medikament behindert. Etwa die Hälfte aller Medikamente, wie Betablocker, Antihistaminika und verschiedene Psychopharmaka wirkten über diese Rezeptoren. Die jetzt preisgekrönten Entdeckungen hätten Bedeutung für mehr als nur eine Wissenschaftsdisziplin gehabt, würdigte der Chef der britischen Society of Biology die Arbeit von Lefkowitz und Kobilka. "Diese bahnbrechende Arbeit, die die Genetik und die Biochemie umfasst, hat die Grundlagen für einen Großteil unseres Verständnisses der modernen Phamakologie gelegt." Zugleich verstehe man besser, wie Zellen in verschiedenen Teilen lebender Organismen unterschiedlich auf äußere Stimulierung reagieren könnten. Johan Aqvist, Chemieprofessor an der schwedischen Universität Uppsala, bezeichnete Lefkowitz als "Vater dieses gesamten Feldes."

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