Chemie ist ... Federleicht und pfeilschnell
Badminton ist die schnellste Sportart der Welt. Mehr als 300 km/h erreicht ein Schmetterschlag. Dank weniger Tropfen Klebstoff halten die nur rund 5 g leichten Naturfederbälle diese extremen Belastungen aus.

Ihre Herstellung ist wahre Handwerkskunst, jeder Ball ein von Hand geklebtes Unikat. Marktführer ist das deutsche Unternehmen Victor, das in Nanjing, China, über die weltgrößte Fabrik für Naturfederbälle verfügt. Verarbeitet werden 16 spezielle Gänsefedern aus der Unterseite der Schwingen, die besonders feste Kiele und robuste Härchen haben. Die Federn müssen in einem exakt vorgegebenen Winkel zueinanderstehen, sonst würde der Ball ins Trudeln geraten. Dazu wird zunächst der Korkfuß mit einem Polyurethan-Überzug luftdicht ummantelt und in diesen maschinell 16 Löcher gestanzt, in die Arbeiter die einzelnen Federn einsetzen. Sie werden anschließend so justiert, dass der Federkorb seine runde Form bekommt. Klebstoff dient dabei zur Fixierung. Dann wird Garn mit einer Art Häkelnadel in atemberaubender Geschwindigkeit per Hand um die Federn herum aufgebracht und maschinell geklebt, was dem Korb seine Haltbarkeit verleiht. Bei allen drei Arbeitsschritten kommt ein Klebstoff auf Basis von Naturlatex zum Einsatz.