29.08.2012 • NewsApogenixHirntumorHarald Fricke

Biotechfirma Apogenix treibt Partnersuche voran

Die Heidelberger Biotechfirma Apogenix forciert nach positiven Studienresultaten die Partnersuche für ihren experimentellen Protein-Wirkstoff gegen Hirntumore. "Wir haben vor einigen Monaten alle unsere Daten in einen virtuellen Datenraum eingestellt", sagte Medizinchef Harald Fricke in einem am Dienstag veröffentlichten Interview mit Reuters. Apogenix spreche sehr aktiv mit verschiedenen Interessenten. "Wir sind da ganz optimistisch, dass wir über kurz oder lang eine Kooperations-Vereinbarung mit einer der namhaften Firmen auf der Welt erreichen können."

Das aus dem Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) ausgegründete Unternehmen war im Herbst 2005 an den Start gegangen. In mehreren Finanzierungsrunden warb die Heidelberger Biotechfirma bislang mehr als 50 Mio. € ein. Dazu kamen 8,5 Mio. € an Fördergeldern des Staates. Größter Gesellschafter bei Apogenix ist der SAP-Mitgründer und Biotech-Investor Dietmar Hopp.

Apogenix hatte kürzlich Ergebnisse aus einer Wirksamkeitsstudie zu seiner bislang am weitesten entwickelten Substanz APG101 gegen Hirntumore vorgestellt. In dem Test der Phase II erhielten Patienten mit Glioblastom-Tumoren, bei denen eine Behandlung mit dem Standardpräparat Temozolomid nicht mehr wirkte, entweder eine Kombination aus Strahlentherapie und APG101 oder nur eine Strahlentherapie. Ziel war es, die Anzahl der Patienten, bei denen die Krankheit sechs Monate lang aufgehalten werden kann, um mehr als 100% zu erhöhen. "Wir haben tatsächlich eine Verbesserung von etwa 500% geschafft", sagte Fricke.

Die meisten Biotechfirmen können es finanziell nicht stemmen, ihre Wirkstoffe aus eigener Kraft durch alle drei Testphasen am Menschen zu bringen. Daher suchen sie zumeist spätestens nach der klinischen Phase II nach einem Partner. Apogenix will die Mittel aus einem künftigen Lizenzvertrag für APG101 zur Weiterentwicklung seiner Wirkstoffe einsetzen. Einen Börsengang plant Apogenix momentan nicht. Hirntumore des Typs Glioblastom sind besonders aggressive Krebserkrankungen. Nur drei Prozent der Patienten leben nach einer Diagnose länger als fünf Jahre. Daher ist der Bedarf an neuen Medikamenten groß.

 

 

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