Bayer im Rennen um Merck & Co-Sparte

In der Pharmaindustrie bahnt sich offenbar die nächste Milliardenübernahme an und auch Bayer mischt ganz vorne mit. Deutschlands größter Arzneimittelhersteller und der britische Konsumgüterkonzern Reckitt Benckiser gaben jeweils Angebote von rund 13,5 Mrd. US-$ (etwa 10 Mrd. €) für eine Sparte des US-Pharmariesen Merck & Co ab, wie am Wochenende aus mit der Angelegenheit vertrauten Kreisen verlautete. Mit ihren Angeboten hätten beide Konzerne im Rennen um das Merck-Geschäft mit rezeptfreien Arzneimitteln und Gesundheitspräparaten die Nase vorn. Die Sparte stellt unter anderem Dr. Scholl's-Fußpflegeprodukte, Sonnencremes der Marke Coppertone und das Allergiemittel Claritin her und kam 2013 auf Umsätze von etwa 1,9 Mrd. US-$. Die Transaktion könnte bereits in der kommenden Woche unter Dach und Fach gebracht werden, da die Gespräche weit gediehen seien.

Alle Unternehmen wollten sich zu den Informationen nicht äußern. Bayer und Reckitt seien sehr darauf erpicht, den Zuschlag zu erhalten, hieß es. Der Preis könne in den nächsten Tagen noch nach oben gehen, sagte eine mit der Situation vertraute Person. Die angebotene Merck-Sparte stieß bislang auf großes Echo bei Arzneimittelkonzernen und Konsumgüterherstellen. Auch Novartis, Procter & Gamble, Boehringer Ingelheim und Sanofi sollen den Insidern zufolge Interesse an dem Geschäft angemeldet haben. Ein Sprecher von Boehringer Ingelheim lehnte eine Stellungnahme ab.

Bayer-Chef Marijn Dekkers hatte zuletzt stets erklärt, er werde das Geschäft mit rezeptfreien Mitteln und Gesundheitspräparaten ausbauen. Vor zwei Jahren scheiterte allerdings der Versuch, die US-Firma Schiff Nutrition zu übernehmen. Reckitt Benckiser hatte Bayer damals ausgestochen. Die Leverkusener hatten 2004 für rund 2,4 Mrd. € das Gesundheitsprodukte-Geschäft von Roche gekauft und damit in dem Geschäft einen großen Sprung nach vorne gemacht.

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