BASF Ludwigshafen: Spatenstich für eine der leistungsfähigsten Wärmepumpen zur CO2-freien Dampferzeugung
BASF und Kooperationspartner GIG Karasek haben am Standort Ludwigshafen den symbolischen Spatenstich für eine der weltweit größten industriellen Wärmepumpen zur CO2-freien Dampferzeugung gefeiert.
Im Beisein von Peter Menck, Leiter des Referats Förderprogramme Dekarbonisierung der Industrie, Klimaschutzverträge beim Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, hat damit offiziell der Bau eines Wärmepumpensystems begonnen, welches durch die Elektrifizierung der Dampfproduktion zur Energietransformation des BASF-Stammwerks beiträgt.
Die nun entstehende Wärmepumpe wird eine thermische Leistung von knapp 50 MW aufweisen und mithilfe von Grünstrom CO2-freien Dampf herstellen, der vornehmlich zur Produktion von Ameisensäure eingesetzt wird. Bis zu 98% der hier jährlich entstehenden Treibhausgasemissionen können auf diese Weise vermieden werden. Das entspricht einer Reduktion von 100.000 t CO2 im Jahr. Zur Dampferzeugung kommt in der Wärmepumpe Abwärme aus Kühlprozessen von einem der beiden Steamcracker am Standort zum Einsatz.
„Die Elektrifizierung zentraler Prozesse in der Produktion und bei der Energiegewinnung ist ein wichtiger Baustein für die chemische Industrie, um Klimaneutralität zu erreichen. In diesem Fall wird der emissionsfreie Dampf aus der Wärmepumpe die konventionelle Erzeugung auf Basis fossiler Rohstoffe in unseren Gas- und Dampfkraftwerken zu einem Teil ersetzen“, sagt Helmut Winterling, President Europäische Verbundstandorte, BASF. „Uns geht es darum, unseren Kunden Produkte anzubieten, die einen geringeren CO2-Fußabdruck besitzen. Dies erreichen wir sowohl durch Massenbilanz-Verfahren als auch durch gezielte Investitionen in grüne Technologien wie Wärmepumpen. Dank der Förderung durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie können wir zukunftsfähige Technologien gezielt hier an unserem Standort in Ludwigshafen aufbauen, um den europäischen Markt mit grünen Produkten zu beliefern.“
Gitta Connemann, Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesministerium für Wirtschaft und Energie dazu: „Ich bin beeindruckt vom Pioniergeist der BASF. Der Bau einer der weltweit größten Wärmepumpen ist ein klares Bekenntnis zum Industriestandort Deutschland – und ein Symbol dafür, wie Klimaschutz und Innovation Hand in Hand gehen können. Solche mutigen Investitionen zeigen: Wir gestalten die Transformation nicht mit Verboten, sondern mit Technologieoffenheit, Forschergeist und unternehmerischem Mut. Der Bund unterstützt dieses Leuchtturmprojekt, weil wir davon überzeugt sind: Wer heute in Zukunftstechnologien investiert, schafft die Arbeitsplätze und Wertschöpfung von morgen – und macht Klimaschutz zum Erfolgsmodell.“
Die in Zusammenarbeit mit dem Projektpartner GIG Karasek entstehende industrielle Wärmepumpe wird auf einer Fläche von rund 2000 m2 neben dem Steamcracker errichtet und über Rohrbrücken mit der Anlage verbunden sein. Dabei ist die Architektur der Wärmepumpe und ein großer Teil ihrer Komponenten speziell auf das technische Einsatzumfeld – also die Anbindung an den Steamcracker und die Integration in eine chemische Produktionsumgebung – angepasst. Auch mit Blick auf den Temperaturhub und die Kapazität von 60 t Dampf pro Stunde (entspricht bis zu 500.000 t Dampf pro Jahr) setzt die Anlage neue Maßstäbe. Eine Inbetriebnahme der Wärmepumpe ist für Mitte des Jahres 2027 vorgesehen.
Im Oktober vergangenen Jahres hat BASF für die Umsetzung des Projekts eine Förderzusage des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie erhalten. Die Bundesregierung unterstützt das Vorhaben im Rahmen des Förderprogramms Klimaschutzverträge mit bis zu rund 310 Mio. EUR.
Dieses Vorhaben wird im Rahmen des Programms Klimaschutzverträge vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert.
