Auftragsflaute in der Chemie, Pharma bleibt auf Kurs
Die Auftragsflaute hat die chemische Industrie fest im Griff. Von Januar bis August verzeichnete die Chemie im Inlandsgeschäft einen Rückgang von 2,9% – ein klares Zeichen für die anhaltende Schwäche der heimischen Industriekonjunktur.

Auch international konnte die Chemie zuletzt nicht überzeugen: Die Auftragseingänge aus dem Ausland entwickelten sich ebenso verhalten wie im Inland. Die Verkäufe sanken um 3,3% unter Vorjahr. Dabei blieben die Auslandsumsätze in allen Regionen hinter dem Vorjahr zurück. Und das, obwohl die Konjunktur vielerorts besser verlief als in Deutschland. Besonders deutlich zeigte sich die Auftragsflaute in Nordamerika, wo neue US-Zölle den Absatz zusätzlich erschwerten. Aber auch auf dem europäischen Heimatmarkt waren die Verkäufe rückläufig. Das Problem: Aufgrund der hohen Produktionskosten in Deutschland wird es zunehmend schwieriger, von Wachstumschancen in anderen Ländern und Regionen zu profitieren.
Besserung ist nicht in Sicht. Die Geschäfts- und Exporterwartungen der Chemie haben sich zuletzt sogar verschlechtert. Die Hoffnung auf eine wirtschaftliche Trendwende und politische Reformen schwindet zunehmend. Die Pharmaindustrie ist zuversichtlicher: Nicht nur im Inland, sondern auch auf den meisten Auslandsmärkten erzielten die Pharmaunternehmen im Jahresverlauf ein Umsatzplus. Die Geschäftserwartungen und der Blick auf das Exportgeschäft sind entsprechend optimistisch.
VCI-Hauptgeschäftsführer Wolfgang Große Entrup: „Die deutsche Industrie rast weiter auf den Abgrund zu – und die Politik duckt sich weg. Wenn jetzt nicht gehandelt wird, könnte es bald zappenduster in der Chemie aussehen. Viel zu hohe Energiekosten, lähmende Bürokratie und neue Handelsbarrieren schnüren unserer Exportnation die Luft ab. Andere Nationen starten durch, Deutschland hockt auf der Ersatzbank. Wir brauchen tiefgreifende Entlastungen – kurzfristig über eine Strompreiskompensation und den Industriestrompreis. Europa muss zudem endlich aufwachen: Die Lage erfordert ein sofortiges Regulations-Moratorium und eine Reform des Emissionshandels, damit unsere Unternehmen die klimaneutrale Transformation stemmen können.“
Weitere Zahlen zur Konjunktur der Branche finden Sie hier: VCI-Konjunkturbarometer
Aufträge in der Chemie


Meist gelesen

Dow schließt Anlagen in Schkopau und Böhlen
Dow Chemical hat die endgültige Schließung von drei Upstream-Anlagen in Europa - zwei in Deutschland und eine in Großbritannien - angekündigt.

OQ Chemicals firmiert künftig wieder als Oxea
Der bis Mai 2020 unter dem Namen Oxea bekannte Hersteller von Oxo-Zwischenprodukten und Oxo-Derivaten, der zwischenzeitlich zum Omanischen Energieunternehmen OQ gehörte und unter dem Namen OQ Chemicals firmierte, kehrt zu seinem alten Namen und seinen Wurzeln zurück.

Sudarshan schließt Heubach-Übernahme ab
Sudarshan hat über seine hundertprozentige Tochtergesellschaft Sudarshan Europe die strategische Übernahme der Heubach-Gruppe abgeschlossen.

WeylChem Gruppe: Ein führender Anbieter in der Feinchemie
Die WeylChem Gruppe, ein Teil der International Chemical Investors Group (ICIG), hat sich seit ihrer Gründung im Jahr 2005 als führender Anbieter im Bereich der Feinchemie etabliert.

Chemie 2025: Kein Wachstum, aber Hoffnung
Halbjahresbilanz des Verbands der Chemischen Industrie








