02.03.2012 • NewsGEA GroupLurgiAnlagenbau

Air Liquide kauft Lurgi-Gruppe

„Gesunde Bilanzrelationen nach Lurgi-Verkauf versetzen uns in die Lage, den...
„Gesunde Bilanzrelationen nach Lurgi-Verkauf versetzen uns in die Lage, den profitablen Wachstumskurs fortzusetzen.“ Jürg Oleas, Vorstandsvorsitzender der Gea

Air Liquide kauft Lurgi-Gruppe

Die Bochumer Gea Group verkauft ihre Anlagenbau-Tochtergesellschaft Lurgi für einen Preis von 550 Mio. € in bar an den französischen Gase-Produzenten Air Liquide. In dem Kaufpreis spiegelt sich der hohe Cash-Bestand der Gea-Tochter aus Anzahlungen für Großaufträge wider. Abzüglich von Pensionsverpflichtungen und Schulden, zuzüglich Bargeld-Bestand ergebe sich ein Unternehmenswert von 200 Mio. €, meldet das Unternehmen.

Mit der Trennung von Lurgi ist der jahrelange Umbau der einstigen Metallgesellschaft fast abgeschlossen. Der Gea-Konzern, der sich künftig auf den Spezialmaschinenbau konzentrieren will, hatte bereits im vergangenen Jahr die Textilmaschinenfabrik Fleissner verkauft und die Aktivitäten von Zimmer in die Lurgi-Gruppe integriert, so dass nun die Trennung vom Großanlagenbau fast abgeschlossen ist. Es fehlt allein ein Käufer für Lentjes, den Spezialisten für Anlagen zur Rauchgasentschwefelung.

Während Lurgi als Marktführer für Anlagen zur Herstellung von Bioethanol volle Auftragsbücher hat und Gewinne erzielt, lässt sich die defizitäre Lentjes-Sparte wohl nur mit hohem Verlust veräußern. Eigentlich hatte Gea bis Ende vergangenen Jahres einen Käufer für beide Sparten finden wollen, doch die Abschlüsse verzögerten sich. Mit Air Liquide hat nun ein Unternehmen aus der Gasebranche zugegriffen. Der französische Konzern verdoppelt mit der Übernahme seine Geschäftsaktivitäten im Anlagenbau. Lurgi beschäftigt 1.300 Mitarbeiter und setzte 2006 insgesamt 850 Mio. € um.

Gea konzentriert seine Aktivitäten von nun an ganz auf den ertragsund wachstumsstarken Maschinenbau. „Die nach dem Lurgi-Verkauf bestehenden gesunden Bilanzrelationen versetzen uns in die Lage, den profitablen Wachstumskurs mit Ausrichtung auf das Kerngeschäft fortzusetzen“, sagt Jürg Oleas, Vorstandsvorsitzender der Gea. Kerngeschäft der Gea sind Maschinen für die Bereiche Nahrungsmittel, Energie, Chemie und Pharma. Das Unternehmen erzielte 2006 mit 17.500 Mitarbeitern einen Umsatz von 4,3 Mrd. € und wies aufgrund der Umstrukturierungen einen Verlust von 288 Mio. € aus.

Dazu trug Lurgi mit einem Gewinn von knapp 10 Mio. € bei und Lentjes mit einem Verlust von knapp 346 Mio. €. Im fortgeführten Geschäft – ohne die zum Verkauf stehenden Tochtergesellschaften – verbuchte Gea einen Gewinn von 187 Mio. €.

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