Weltweite Chemie: Schwellenländer gewinnen Marktanteile
01.10.2014 -
(Ausgabe: CHEManager 17/2014) Weltmarktanteile der Regionen Weltweit wurden 2013 Chemikalien im Wert von 4.110 Mrd. € hergestellt. Im Zuge des industriellen Aufholprozesses gewinnen Schwellenländer Anteile am Weltchemieumsatz hinzu, während Industriestaaten Anteile verlieren. Asien ist inzwischen der größte Chemieproduzent weltweit. Weit über die Hälfte des globalen Chemieumsatzes wird von asiatischen Ländern erwirtschaftet. Europa und Nordamerika folgen auf Platz 2 bzw. 3. Asien konnte seinen Weltmarktanteil in den vergangenen Jahren deutlich ausbauen, weil es von der Weltwirtschaftskrise 2009 weniger betroffen war, aber vom darauf folgenden Aufschwung profitierte. Lateinamerika verbesserte im 10-Jahresvergleich seine Position leicht.
Die größten Chemienationen 70 % der globalen Chemieumsätze entfallen auf zehn Länder. Deutschland konnte 2013 seinen 4. Platz im weltweiten Ranking behaupten; mit Frankreich, Italien und der Schweiz zählen sind weitere 3 europäische Staaten unter den Top 10. Asien belegt mit China, Japan, Südkorea und Indien ebenfalls vier Plätze. Die USA und Brasilien sind die Vertreter Amerikas in der Top 10. Auch in den meisten osteuropäischen und eurasischen Staaten stiegen die Chemieumsätze weiter. Russland und der Türkei gelang es, unter die Top 10 der wachstumsstärksten Länder der vergangenen fünf Jahre zu kommen, ihr Umsatz liegt aber noch deutlich unter dem der führenden Chemienationen.
Entwicklung der Chemieproduktion Produziert wird dort, wo die Kunden sitzen. Die Wachstumszentren der Chemienachfrage haben sich von Westeuropa in die Schwellenländer Asiens und auch wieder verstärkt in die Länder Lateinamerikas verschoben. Asien verbraucht heute über die Hälfte der Chemieerzeugnisse weltweit und weist auch das höchste Wachstum der Chemieproduktion auf. Auch der Aufbau neuer Kapazitäten konzentriert sich auf die neuen Abnehmermärkte. Über 70 % der weltweiten Chemieinvestitionen werden in Asien getätigt und kein Land weist so hohe Investitionen in Chemieanlagen auf wie China, wo sich innerhalb der vergangenen fünf Jahre die Investitionen auf über 78 Mrd. € im letzten Jahr mehr als verdoppelt haben.
Chemiemarkt Asien Der Kapazitätsaufbau macht sich auch in der Chemieproduktion bemerkbar, die in den meisten asiatischen Ländern dynamischer stieg als im weltweiten Durchschnitt. Mit dem Wachstumstreiber China in der Mitte prosperieren auch die angrenzenden Nationen, die - bis auf das Industrieland Japan - alle Wachstumsraten im zweistelligen Bereich verbuchen konnten. Das größte Produktionswachstum in den vergangenen fünf Jahren verzeichneten die Philippinen mit jährlich fast 21 %. Trotz des gewaltigen Kapazitätsaufbaus können die meisten asiatischen Länder ihre starke Nachfrage noch nicht durch Produktion vor Ort decken. Der Außenhandelssaldo ist für viele asiatische Länder negativ.