K+S muss weiter um seinen Platz im Dax bangen
20.08.2013 -
Nach dem Kurssturz des vergangenen Monats ist die Zukunft von K+S im Dax weiter ungewiss. Es werde knapp, sagte Klaus Stabel, Index-Experte des Brokerhauses ICF. Er sieht Metro als aussichtsreichsten Ersatz für den Düngemittel-Hersteller. Kabel Deutschland liege zwar beim wichtigen Kriterium Marktkapitalisierung des Streubesitzes vorn. Angesichts des laufenden Übernahmeangebots von Vodafone werde sich der Arbeitskreis Aktienindizes der Deutschen Börse aber bei seiner bevorstehenden Sitzung am 4. September voraussichtlich gegen eine Aufnahme in den deutschen Leitindex aussprechen.
Brenntag habe gemessen am Börsenwert zwar ebenfalls Chancen für einen Aufstieg, werde voraussichtlich aber am zweiten Kriterium - den Aktienumsätzen - scheitern, schrieb LBBW-Analyst Uwe Streich in einem Kommentar. Die Zusammenlegung der Stamm- und Vorzugsaktien bei Pro Sieben verbessere den Tabellenplatz der TV-Senderkette nicht, fügte er hinzu. Zwar verdoppele sich die Zahl der Aktien, gleichzeitig halbiere sich aber der Streubesitz, da die Stämme weiter bei Finanzinvestoren lägen.
Im Nebenwerte-Index MDax stehen Börsianern zufolge Puma und Baywa auf den Abstiegsrängen. Ihre Plätze könnten RTL und Evonik einnehmen. Sollte Deutsche Wohnen mit ihrer Offerte für GSW Erfolg haben, könnten Kion oder Deutz nachrücken. Die Börsenneulinge Kion und Deutsche Annington sollten es auf jeden Fall in den SDax schaffen, betonte LBBW-Experte Streich.
Der Abschied der insolventen Baumarktkette Praktiker aus dem Kleinwerte-Index stehe fest, fügte er hinzu. Wackelkandidaten seien außerdem SKW Stahl Hornbach Holding und MVV Energie. Die beiden letzteren litten unter mangelnden Börsenumsätzen.
Im Technologie-Index TecDax sei der Einzug des Börsenneulings Osram so gut wie ausgemacht, auch wenn der Leuchten-Hersteller lieber in dem MDax wäre, sagte ICF-Analyst Stabel. "Aber besser im TecDax als in keinem Index." Für Osram werde wohl Euromicron seinen Platz räumen müssen.