Evonik will Börsengang vorziehen
13.04.2011 -
Evonik denkt angesichts kräftig sprudelnder Gewinne darüber nach, seinen geplanten Börsengang vorzuziehen. Das Aufsichtsgremium des Haupteigentümers RAG Stiftung werde im Herbst entscheiden, ob ein Börsengang noch in diesem Jahr möglich ist, teilte die Stiftung nach einer Kuratoriumssitzung am Dienstag in Düsseldorf mit. Laut Financial Times Deutschland haben die Evonik-Eigentümer bereits Banken eingeladen, sich für das Mandat beim Börsengang zu bewerben. Mitte März bei der Bilanzvorlage hatte Evonikchef Dr. Klaus Engel noch von einem Börsengang «innerhalb der nächsten 15 Monate» gesprochen. Anleger hatten dies als Ankündigung für den Sommer nächsten Jahres verstanden. Der Börsenwert des Evonikkonzerns wird auf über zehn Milliarden Euro geschätzt. Damit wäre Evonik ein neues Schwergewicht und möglicher Kandidat für den Dax. Gut 25 % des Unternehmens gehören dem Finanzinvestor CVC. Die RAG Stiftung würde im Fall eines Börsenganges eine Sperrminorität behalten. Evonik hatte sein Konzernergebnis 2010 von 240 Mio € im Vorjahr auf 734 Mio € verdreifacht und rechnet auch für das laufende Jahr mit guten Zahlen. Evonik ist die wichtigste Tochter der RAG-Stiftung, die außerdem in der RAG AG die noch verbliebenen deutschen Steinkohlezechen führt. Aus dem Evonik-Börsengang müssen die dauerhaften Lasten des Steinkohlebergbaus gedeckt werden. Dafür seien mit Stand Ende 2010 bereits 2,2 Mrd. € zurückgestellt worden, teilte die Stiftung mit.