BioNTech will in Forschungs- und Entwicklungszentrum in Cambridge investieren
Ziel ist es, bis Ende 2030 personalisierte Krebstherapien für bis zu 10.000 Patienten bereitzustellen, entweder im Rahmen klinischer Studien oder als zugelassene Behandlungen. Die mehrjährige Vereinbarung fokussiert sich auf drei strategische Bereiche: Krebsimmuntherapien auf der Basis von mRNA oder anderen Wirkstoffklassen, Impfstoffe gegen Infektionskrankheiten und Investitionen in die Expansion BioNTechs im Vereinigten Königreich als einem der Kernmärkte des Unternehmens.
Im Rahmen der Absichtserklärung planen das Unternehmen und die Regierung des Vereinigten Königreichs, die Rekrutierung von Studienzentren und Patienten zur Umsetzung klinischer Studien für Produktkandidaten aus BioNTechs Pipeline für personalisierte mRNA-Krebsimmuntherapien und Impfstoffe gegen Infektionskrankheiten zu beschleunigen. Um dies zu erreichen, planen sie, das Netzwerk des Vereinigten Königreichs für klinische Studien sowie lokale Ressourcen für Genomik und Gesundheitsdaten zu nutzen. Die nächsten Schritte in der Zusammenarbeit sind die Auswahl der Produktkandidaten, der Studienstandorte und die Erstellung eines Entwicklungsplans mit dem Ziel, in der zweiten Hälfte des Jahres 2023 den ersten Krebspatienten in eine Studie aufnehmen zu können. BioNTech beabsichtigt, im Vereinigten Königreich randomisierte Studien mit Zulassungspotenzial für personalisierte mRNA-Krebsimmuntherapien des Unternehmens im Rahmen einer adjuvanten Behandlung oder für metastasierte Indikationen zu entwickeln und durchzuführen.
„Das Vereinigte Königreich konnte Covid-19-Impfstoffe so schnell bereitstellen, weil der Nationale Gesundheitsdienst, akademische Forschungseinrichtungen, die Aufsichtsbehörde und der Privatsektor beispielhaft zusammengearbeitet haben. Diese Vereinbarung ist ein Ergebnis der Lehren aus der Covid-19-Pandemie. Wir haben gesehen, dass die Entwicklung von Arzneimitteln beschleunigt werden kann – ohne dabei Abkürzungen zu nehmen –, wenn alle nahtlos zusammen auf das gleiche Ziel hinarbeiten. Die heute geschlossene Vereinbarung zeigt, dass wir bereit sind, dasselbe auch für Krebspatientinnen und -patienten zu tun“, sagte Ugur Sahin, CEO und Mitbegründer von BioNTech. „Wir wollen die Entwicklung von Immuntherapien und Impfstoffen beschleunigen, indem wir Technologien nutzen, an denen wir bereits seit über 20 Jahren forschen. Die Kollaboration wird sich auf die Behandlung verschiedener Krebsarten und Infektionskrankheiten fokussieren, von denen insgesamt weltweit hunderte Millionen Menschen betroffen sind. Die Vereinbarung hat bei einer erfolgreichen Umsetzung das Potenzial, die Therapieerfolge für Patientinnen und Patienten zu verbessern und kann einen frühzeitigen Zugang zu unserem Krebs- und Immuntherapien sowie zu innovativen Impfstoffen gegen Infektionserkrankungen ermöglichen. Das gilt für Menschen im Vereinigten Königreich und weltweit.“
BioNTech plant, in ein Forschungs- und Entwicklungszentrum in Cambridge zu investieren. Dieses Zentrum im Vereinigten Königreich soll Kapazitäten für über 70 hochqualifizierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler umfassen, von denen die ersten bis Ende des ersten Quartals 2023 mit ihrer Arbeit beginnen sollen. Darüber hinaus wird das Unternehmen seine Präsenz im Vereinigten Königreich durch die Einrichtung eines regionalen Hauptsitzes in London erweitern, wo Mitarbeitende aus der Regulatorik, Medical Affairs, geistiges Eigentum und der Rechtsabteilung arbeiten werden. Im Rahmen der Absichtserklärung bleibt BioNTech der lokale Sponsor für die eigenen laufenden und künftigen klinischen Studien im Vereinigten Königreich und wird die Protokolle für die klinischen Studien erstellen.
Bis heute wurden mehrere hundert Patientinnen und Patienten mit mRNA-basierten Krebsimmuntherapien im Rahmen der BioNTech-Studien mit Produktkandidaten der FixVac- und iNeST1-Plattformen des Unternehmens behandelt. Seit der Unternehmensgründung hat BioNTech an der Entwicklung von mRNA-basierten Krebstherapien gearbeitet, die sich spezifisch gegen den individuellen Tumor der jeweiligen Patientin bzw. des jeweiligen Patienten richten. 2012 wurde der erste Patient mit einer von BioNTech entwickelten personalisierten mRNA-Krebstherapie in einer klinischen Studie behandelt. Ein vollständig individualisierter mRNA-basierter Krebsimpfstoff wurde erstmalig einem Studienteilnehmer im Jahr 2014 verabreicht. 2015 erhielt der erste Patient im Rahmen einer klinischen Studie eine unternehmenseigene mRNA-basierte Krebstherapie, die intravenös verabreicht wurde. Das Unternehmen leistete mit dieser ersten intravenösen Verabreichung von mRNA-Impfstoffen in Kombination mit Nanopartikeln Pionierarbeit und untersucht weiterhin verschiedene Kombinationen von mRNA- und Verabreichungstechnologien, mit dem Ziel, hocheffiziente Produktkandidaten mit einem vorteilhaften Sicherheitsprofil zu identifizieren.