14.05.2025 • ThemenHeraeusHeraeus Precious MetalsInterview

Innovative Edelmetallkatalysatoren – nachhaltig und effizient

© Heraeus Precious Metals

Edelmetallkreisläufe werden für viele industrielle Verarbeiter und Anwendungen immer wichtiger

CHEManager-Interview mit Dominik Sperzel und Hendrik Spod, Heraeus

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Edelmetalle spielen in verschiedenen Wirtschaftszweigen eine große Rolle, entweder in Reinform wie in der Schmuckbranche oder in industriellen Anwendungen als Bestandteil von Chemiekatalysatoren, Pharmawirkstoffen und vielen anderen Produkten. Heraeus Precious Metals deckt die gesamte Wertschöpfungskette ab – vom Handel über Edelmetallprodukte bis zum Recycling und Refining von Altmaterialien. Der Hanauer Konzern ist einer der größten Recycler von Edelmetallen weltweit und baut seine Recyclingkapazitäten und -fähigkeiten kontinuierlich aus, um den Kreislauf für edelmetallhaltige Abfälle zu schließen. Michael Reubold sprach mit Dominik Sperzel, Leiter Edelmetallhandel Hanau, und Hendrik Spod, Vertriebsleiter Heterogeneous Catalysis bei Heraeus Precious Metals, über Edelmetallkatalysatoren und die zunehmende Bedeutung von Edelmetallkreisläufen.

CHEManager: Was sind die Hauptanwendungsgebiete der wichtigsten von Heraeus gehandelten und verarbeiteten Edelmetalle?

Dominik Sperzel: Heraeus ist ein weltweit führendes Unternehmen im Handel und der Verarbeitung von Edelmetallen wie Gold, Silber, Platin, Palladium, Rhodium, Ruthenium und Iridium.

Mit Handelsstandorten in Hanau, Mendrisio, New York, Hongkong und Shanghai bietet Heraeus über alle Zeitzonen hinweg umfassende Dienstleistungen, darunter Preissicherungs- und  Risikomanagementkonzepte.

Gold wird hauptsächlich in der Schmuckherstellung, als Investmentform und industriell, beispielsweise in der Elektronikindustrie verwendet. Silber findet vorwiegend Anwendung in der Schmuck-, Elektronik- und Fotovoltaikindustrie. Platin, Palladium und Rhodium hingegen werden vorwiegend in Abgaskatalysatoren der Automobilindustrie sowie als Prozesskatalysatoren in der Chemie und Pharmazie eingesetzt. Die Spezialmetalle Iridium und Ruthenium liefern wir etwa in die chemische Industrie, die Medizintechnik oder die Wasserstoffwirtschaft. Mit unseren Produktbereichen und Recyclingservices decken wir den gesamten Edelmetallkreislauf ab und gewährleisten höchste Compliance-Standards.

Wo sind Ihre wichtigsten Quellen für die Primärrohstoffe und wie stellen Sie sicher, dass sie aus legalen und ethisch vertretbaren Quellen stammen?

D. Sperzel: Wir beziehen Metalle sowohl aus dem klassischen Bergbau, hierbei für Platingruppenmetalle insbesondere aus Südafrika als größter weltweiter Erzeuger, als auch über unsere Recyclingsparte aus dem Sekundärmarkt. Es ist wichtig zu betonen, dass heute nicht genügend Sekundärmengen zur Verfügung stehen, um den gesamten Bedarf zu decken, sodass die Minenförderung global unerlässlich ist.

Wir unternehmen alle angemessenen Schritte, um sicherzustellen, dass die Edelmetalle in unserer Wertschöpfungskette aus legalen und ethisch vertretbaren Quellen stammen. Deshalb halten wir uns systematisch an die strengsten Normen und integrieren die Einhaltung von Gesetzen, Vorschriften und Unternehmensrichtlinien in unsere Prozesse.

Wir arbeiten nur mit streng geprüften Minenunternehmen zusammen und sind bestrebt, einen positiven Einfluss auf die Menschen, die Umwelt und die Gemeinden in unserer vorgelagerten Wertschöpfungskette zu haben. Unser System für die verantwortungsvolle Beschaffung von Edelmetallen ist von allen wichtigen Rahmenwerken für verantwortungsvolle Edelmetallbeschaffung, wie RMI, RJC, LBMA und LPPM, zertifiziert. Um sicherzustellen, dass die Edelmetalle in unserer Wertschöpfungskette aus legalen und ethischen Quellen stammen, gehen unsere Richtlinien und Prozesse meist sogar über die gesetzlichen Anforderungen und weltweiten Industriestandards hinaus.

Edelmetalle sind teuer, ihre Gewinnung und Verarbeitung ist energie­intensiv und kann negative Auswirkungen auf Umwelt und Klima haben. Sind das die Hauptargumente, um Edelmetallrecycling zu etablieren, oder gibt es noch andere Kriterien?

D. Sperzel: Recycling spielt im Edelmetallsektor sowohl aus ökologischer als auch aus ökonomischer Sicht eine immer größere Rolle. Unternehmen können durch den Einsatz von Sekundärmaterial ihre ESG-Bilanz verbessern, CO2-Emissionen reduzieren und auf die steigende Kundennachfrage nach nachhaltigen Produkten reagieren. Edelmetalle aus Recycling haben einen deutlich geringeren ökologischen Fußabdruck als Primärmaterialien, da der Wertstoff vollständig im Kreislauf bleibt. Heraeus Precious Metals hat kürzlich ein neues Angebot für Produkte aus 100 % recycelten Edelmetallen vorgestellt: Circlear.

„Wir beziehen Metalle sowohl aus dem klassischen Bergbau als auch über unsere Recyclingsparte aus dem Sekundärmarkt.

Dominik Sperzel, Leiter des Trading Desks, Heraeus

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