

„Mastering the Digital Transformation of the Process Industry“ lautete das Motto der 80. Namur-Hauptsitzung, die im November 2017 in Bad Neuenahr stattfand.
„Mastering the Digital Transformation of the Process Industry“ - das war das Motto der 80. NAMUR-Hauptsitzung, die im November 2017 in Bad Neuenahr stattfand. Auch wenn immer wieder die Zusammenhänge zwischen der Asset Performance, der Process Performance und neuen sich ergebenden Geschäftsmodellen aufgezeigt wurden, lag der Schwerpunkt der Themen – entsprechend der Zielsetzung der „NAMUR - Interessengemeinschaft Automatisierungstechnik der Prozessindustrie“ – in der Optimierung der Fertigungsprozesse.
Eine gute Planung von Elektro-, Mess- und Regelungstechnik war immer schon die Grundlage für eine effektive Inbetriebnahme und Instandhaltung von Anlagen in der Prozessindustrie. Doch im Zeitalter von Industrie 4.0 verändern sich diese Planungsprozesse in einem noch nie dagewesenen Maß und das Berufsbild des Planungsingenieurs wandelt sich. Automatisierung statt „Handarbeit“ ist hier der Schlüssel zum Erfolg, wenn bei bestehenden Anlagen die Dokumentation in möglichst kurzer Zeit aktualisiert und vereinheitlicht werden soll, beispielsweise beim Umstieg auf ein neues PLS- oder CAE-System.
Informations- und Kommunikationstechnologien sind wichtige Faktoren, um bislang unwirtschaftliche Lösungen wirtschaftlich und damit realisierbar zu machen und neue Geschäftsmodelle zu ermöglichen. Die Kunst liegt darin, die richtigen automatisierungstechnischen Informationen mit betriebswirtschaftlichen Informationen zu verknüpfen.
Inzwischen bewegt die Prozessindustrie nicht mehr die Frage, „ob“ sondern vielmehr „wann“ Ethernet im Feld etabliert wird. Um eine möglichst breite Zustimmung und damit Akzeptanz zu erhalten, arbeitet die Profibus Nutzerorganisation (PNO) und ihr internationaler Dachverband Profibus & Profinet International (PI) eng mit den Anwendern zusammen. Ein wichtiges Anliegen ist dabei neben der Zuverlässigkeit auch der Investitionsschutz, also die Option, die derzeit installierten Technologien weiter nutzen zu können.
Auf der NAMUR Hauptsitzung 2016 werden Lösungen zur Optimierung in der globalen Prozessindustrie im Fokus stehen. Sponsor der diesjährigen Sitzung ist Yokogawa.
Für Unternehmen wird es unverzichtbar, ihre Prozesse und Abläufe global zu steuern und zu optimieren – zum Beispiel durch die Integration unterschiedlicher Geschäftsvorgänge, die Expansion in Wachstumsmärkte und die Erweiterung der bestehenden Wertschöpfungsketten über regionale Grenzen und Branchen hinweg.
Industrie 4.0 steht für eine industrielle Revolution – auch in der Prozessindustrie. Dass man daran intensiv und lange arbeiten muss und dass manch Revolutionäres sich evolutionär ergibt, erläutert Dr.-Ing. Thomas Tauchnitz, Technology Transfer Manager bei Sanofi in Frankfurt und Vorstandsmitglied der NAMUR, im CHEManager Interview. Im Mittelpunkt stehen dabei sieben “Use Cases” für die Anwendung von Industrie 4.0 im Bereich der Prozessautomatisierung. Das Gespräch führte Dr. Volker Oestreich.
Die heutige Prozessführung erfolgt maßgeblich auf Basis der Messung von physikalischen Größen wie Durchfluss, Füllstand, Druck und Temperatur sowie analytischen Parametern. In der eng vernetzten Produktions- und Prozesswelt der Zukunft, die modell- oder wissensbasiert gesteuert wird, bleibt die Sensorebene die Grundlage, um die erforderlichen Informationen aus dem Prozess zu gewinnen.
Die grenzenlose Freiheit des Internet führt zu Bedrohungen über alle Grenzen hinweg – für Staat, Wirtschaft und den einzelnen Bürger. Auch die Chancen der „4. Industriellen Revolution“, des „Internet of Things“ oder der „Cloud Services“ bringen gleichermaßen neue Cyber Security-Herausforderungen mit sich. Die Bedrohungslage für die neuen wirtschaftlichen Szenarien ist vielfältig.
Die NAMUR ist ein international führender Interessenverband der Anwender der Automatisierungstechnik in der Prozessindustrie. Sie leistet einen Beitrag zur Wertschöpfung der Unternehmen durch die Zusammenführung von Kompetenzen, sie entwickelt die Anwendung der Automatisierungstechnik weiter und fördert den qualifizierten Nachwuchs.
Die aktualisierte Technologie-Roadmap „Prozess-Sensoren" wird eine Weiterentwicklung der Technologie-Roadmap „Prozess-Sensoren 2015+" sein und fokussiert sich im Kernpunkt auf die Erfassung von physikalischen und chemischen Messgrößen und das Verständnis des Prozesses. Sie liefert damit die Basis und Voraussetzung für die zukünftigen Automatisierungskonzepte, wie sie u. a. durch das Zukunftsprojekt „Industrie 4.0" adressiert werden.
Chemische und pharmazeutische Industrie zeichnen sich - ebenso wie die fertigungsorientierten Branchen Maschinen- und Fahrzeugbau, Medizintechnik und Mikroelektronik - durch hohe Automatisierungsgrade aus.