13.03.2018 • NewsBilanzEBIT EBITDAGewinn

Wacker rechnet auch 2018 mit steigenden Umsätzen und besserem Ergebnis

Die Wacker Chemie hat im Geschäftsjahr 2017 wie bereits gemeldet bei allen Steuerungskennzahlen die eigene Prognose erreicht beziehungsweise übertroffen. Wie der Münchner Chemiekonzern bei der Vorlage seines Geschäftsberichts heute bekannt gab, wuchs der Konzernumsatz mit 4,92 Mrd. EUR (2016: 4,63 Mrd. EUR) gegenüber dem Vorjahr um 6%. Ausschlaggebend für dieses Plus waren höhere Absatzmengen sowohl bei Chemieprodukten als auch bei Polysilicium. Negative Währungseffekte aus dem gegenüber dem US-Dollar stärkeren Euro und in Summe etwas niedrigere Preise konnte Wacker dadurch mehr als ausgleichen.

Das Konzernergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) summierte sich im Geschäftsjahr 2017 auf 1.014,1 Mio. EUR (2016: 955,5 Mio. EUR). Das sind 6% mehr als vor einem Jahr und entspricht einer EBITDA-Marge von 20,6% (2016: 20,6%). Maßgeblich verantwortlich für diesen Zuwachs sind der Umsatzanstieg, eine sehr gute operative Leistung sowie das Ergebnis aus der Beteiligung an Siltronic in Höhe von 40,0 Mio. EUR. Dagegen haben die im Vergleich zum Vorjahr höheren Rohstoffkosten die Ergebnisentwicklung gebremst.

Das Konzernergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) ist im vergangenen Geschäftsjahr kräftig gewachsen. Es stieg um 26% auf 423,7 Mio. EUR (2016: 337,5 Mio. EUR). Das entspricht einer EBIT-Marge von 8,6% (2016: 7,3%). Geringere Abschreibungen als im Vorjahr haben das EBIT positiv beeinflusst. Diese beliefen sich 2017 auf 590,4 Mio. EUR (2016: 618,0 Mio. EUR).

Das Konzernergebnis aus fortgeführten Aktivitäten stieg im Geschäftsjahr 2017 um 40% auf 250,1 Mio. EUR (2016: 178,1 Mio. EUR). Das Jahresergebnis des Konzerns beläuft sich auf 884,8 Mio. EUR (2016: 189,3 Mio. EUR). Darin enthalten ist das Ergebnis aus nicht fortgeführten Aktivitäten von 634,7 Mio. EUR aus dem 1. Quartal 2017. Es umfasst den Gewinn aus dem Abgang von Siltronic als Segment des Konzerns sowie den Periodengewinn der Siltronic des 1. Quartals 2017.

Wacker will 2018 trotz des kräftigen Gegenwinds aus der Währung an seine gute Geschäftsentwicklung aus dem Vorjahr anknüpfen. Währungseffekte und Änderungen an den Rechnungslegungsvorschriften werden den Umsatz voraussichtlich um einen niedrigen dreistelligen Millionenbetrag schmälern. Dennoch will das Unternehmen seinen Umsatz im Gesamtjahr um einen niedrigen einstelligen Prozentsatz steigern. Das EBITDA des Konzerns soll im Vergleich zu 2017 um einen mittleren einstelligen Prozentsatz wachsen. Bei Jahresüberschuss aus fortgeführten Aktivitäten rechnet Wacker mit einem deutlichen An-stieg.

In den ersten beiden Monaten des laufenden Jahres hat sich das Chemiegeschäft von Wacker positiv entwickelt. Der Zwei-Monats-Um-satz der Chemiebereiche liegt in der Summe klar über Vorjahr. Dagegen ist der Zwei-Monats-Umsatz im Polysiliciumgeschäft spürbar niedriger als vor einem Jahr, weil durch den Produktionsstillstand am Standort Charleston weniger Material für den Verkauf zur Verfügung steht. Insgesamt rechnet das Unternehmen im 1. Quartal 2018 mit einem Konzernumsatz auf Vorjahresniveau (Q1 2017: 1,22 Mrd. EUR). Das EBITDA des Konzerns wird im 1. Quartal 2018 voraussichtlich deutlich höher ausfallen als im Vorjahr, weil bessere Preise für Siliconprodukte, die hohe Anlagenauslastung und der Anstieg des Ergebnisses aus der Beteiligung an der Siltronic die Ertragsentwicklung fördern.

„Die Perspektiven für Wacker sind unverändert gut“, sagte Konzernchef Rudolf Staudigl am Dienstag in München. „In allen unseren Geschäftsbereichen ist die Kundennachfrage sehr hoch. Unser Chemie-geschäft wird in diesem Jahr weiter zulegen. Im Polysiliciumgeschäft fehlen uns derzeit noch die Mengen aus Charleston. Aller Voraussicht nach können wir dort aber schon in einigen Wochen damit beginnen, die Anlagen wieder hochzufahren. Insgesamt wird der Konzernumsatz in diesem Jahr zwar nicht mit der gleichen Dynamik wachsen wie 2017, auf der Ergebnisseite rechnen wir aber mit einem deutlichen Plus.“

Die Investitionen des Konzerns beliefen sich im Geschäftsjahr 2017 auf 326,8 Mio. EUR (2016: 338,1 Mio. EUR). Das sind 3% weniger als vor einem Jahr.

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