01.04.2022 • News

VCI: Beitrag der Chemie zur Nachhaltigkeit von Produkten erhalten

Die EU-Kommission hat neue Mindestanforderungen zur Förderung nachhaltiger Produkte vorgeschlagen. Der Verband der Chemischen Industrie (VCI) unterstützt das Ziel, die Kreislaufwirtschaft zu fördern, warnt aber vor einem verkürzten Verständnis von Nachhaltigkeit.

Der Fokus des Gesetzentwurfs liegt auf Kriterien zur Stärkung der Kreislaufwirtschaft, wie etwa der Haltbarkeit oder Recyclingfähigkeit von Produkten. Dabei bestünde die Gefahr, so der VCI, dass Beiträge zur Nachhaltigkeit während der Nutzenphase von Produkten außer Acht gelassen werden. Deshalb fordert Gerd Romanowski, Geschäftsführer Wissenschaft, Technik und Umwelt im VCI, eine ganzheitliche Betrachtung: „Bei der Beurteilung von Nachhaltigkeit ist es wichtig, alle Beiträge im Blick zu behalten. Chemische Erzeugnisse leisten an unterschiedlichen Stellen des Lebenszyklus von unzähligen Produkten einen wichtigen Beitrag. Immer größere Rotorblätter von Windkrafträdern wären zum Beispiel ohne die Stabilisierung durch Kunststofffasern nicht möglich.“

Der Vorschlag der Kommission adressiert auch den Einsatz gefährlicher oder potenziell gefährlicher Chemikalien zur Herstellung von Produkten. Hier drohten, so der VCI, Beschränkungen oder Verbote, die einen nachteiligen Effekt auslösen. Deshalb gelte es, sorgfältig abzuwägen. Auch gefährliche oder potenziell gefährliche Chemikalien könnten in einem Produkt einen wesentlichen Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten oder schlichtweg unverzichtbar für dessen Herstellung sein. „Entscheidend ist, dass ihr Einsatz auf Basis einer Risikobewertung kontrolliert wird, wie das in der EU bereits geschieht. Eine weitere Regulierung kann sich stattdessen als Hemmschuh für die Entwicklung eines Produktes mit nachhaltigem Eigenschaftsprofil auswirken“, erläutert Romanowski.

Der Vorschlag neuer Nachhaltigkeitskriterien für Produkte ist Teil eines Maßnahmenpakets, das die EU-Kommission zur Umsetzung ihres Aktionsplans für Kreislaufwirtschaft im Rahmen des Green Deals präsentiert hat. Der VCI unterstützt die Ziele des Green Deals, stellt aber den Zeitplan für die Umsetzung der Maßnahmen durch die Schockwellen des Ukraine-Krieges infrage. „In dieser Krisenzeit müssen alle Kräfte in den Unternehmen gebündelt werden, um die enormen wirtschaftlichen Herausforderungen des Krieges zu bewältigen“, so der VCI-Geschäftsführer.

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