Tarifparteien der Kunststoffverarbeitenden Industrie vertagen sich

Trotz konstruktiver Verhandlungen und einem tragfähigen Arbeitgeberangebot konnten sich der Arbeitgeberverband HessenChemie und die IG BCE Hessen-Thüringen heute nicht auf einen Tarifabschluss einigen.

„Wir haben einen Gesamttopf, der nur einmal verteilt werden kann“, betonte Thomas Wedekind, Geschäftsführer der Technoform Glass Insulation und Verhandlungsführer der Arbeitgeberseite. Er machte klar, dass die Forderungen nach einer Entgelterhöhung von 6% und zugleich einer Weiterentwicklung des Demografie-Tarifvertrages analog der Chemiebranche auf einen begrenzten Verteilungsspielraum treffen.

Wedekind forderte in den Tarifgesprächen, nicht die schwierige und unsichere wirtschaftliche Lage aus den Augen zu verlieren. „Konjunkturell war 2016 ein schwaches Jahr. Die Erzeugerpreise stagnieren, der Umsatz ist rückläufig und die Produktion schwächelt das fünfte Jahr in Folge“, erläuterte der Verhandlungsführer. Eine Wirtschaftsumfrage der HessenChemie unter den Mitgliedsunternehmen der Kunststoffverarbeitung ergab, dass jedes zweite Unternehmen zuletzt einen Rückgang der Auftragseingänge zu verzeichnen hatte. Hinzu kommen Risiken, die der internationalen Politik und einer unsicheren Weltwirtschaft geschuldet sind. „Die Unternehmen spüren bereits jetzt einen negativen Trump-Effekt und der Brexit wird für die meisten nicht ohne Folgen bleiben. Eine übersteigerte Tariferhöhung darf in dieser wirtschaftlichen Lage nicht die Wettbewerbsfähigkeit gefährden“, so Wedekind.

Offen zeigten sich die Arbeitgeber bei der Weiterentwicklung des Demografie-Tarifvertrages. Dabei machten sie in den Tarifgesprächen noch einmal klar, dass sie es für notwendig halten, dass sich die Sozialpartner gemeinsam mit der Herausforderung der Digitalisierung beschäftigen. Denn diese stelle auch eine große Chance für die Branche dar. Die Tarifgespräche werden am 27. März 2017 in Wiesbaden weitergeführt.
 

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