11.12.2024 • NewsSchuler Service GroupBASFChemiepark

Safety First bei der Grünpflege von Chemiearealen

Die Schuler Service Group aus Klein-Winterheim bei Mainz ist seit fast 25 Jahren für die Pflege einiger Außenanlagen auf dem Werksgelände der BASF in Ludwigshafen zuständig.

Blick Richtung Friesenheimer Insel: Hier befindet sich eines der BASF Areale,...
Blick Richtung Friesenheimer Insel: Hier befindet sich eines der BASF Areale, für das die Schuler Service Group zuständig ist. Es handelt sich um ein Tanklager mit einer Gesamtfläche von rund 154.000 Quadratmetern und strengsten Feuer- und Brandschutzbestimmungen. © Claudia Schillinger

Während Gärtner und Landschaftspfleger von privaten Außenbereichen oder Grünanlagen im öffentlichen Raum ihre Einsatzplanung bei Bedarf an Witterung oder Personalbedarf anpassen können, haben Profis bei der Grünpflege in geschlossenen Industriekomplexen deutlich weniger Spielraum. Der Grund: Plan- und Projektänderungen erfordern organisatorische Flexibilität. Eine Herausforderung, die für die Schuler Service Group inzwischen zum Arbeitsalltag gehört.

Insgesamt 10 km2 umfasst der BASF-Verbundstandort Ludwigshafen und ist damit das größte zusammenhängende Chemieareal weltweit. Tausende Menschen gehen hier täglich ein und aus; 24 von ihnen sind Mitarbeiter der Schuler Service Group und in Teilen des Werks für Grünpflege, Kleinbaumaßnahmen, Graureinigung und Winterdienst verantwortlich. Der Fachbetrieb aus Klein-Winternheim bei Mainz ist eine führende Größe im deutschen Garten- und Landschaftsbau und seit fast 25 Jahren für die Pflege einiger Außenanlagen auf dem Werksgelände der BASF in Ludwigshafen zuständig.
Bevor es morgens losgeht, steht bei Arbeiten in Verbindung mit einem Montagekonzept zunächst für alle Einsatzkräfte der Schnell-Check auf dem Programm: Arbeitsfläche analysieren, Gefährdungsbeurteilung abgeben und daraus Maßnahmen ableiten. Auf diese Weise werden die, in einem Chemiewerk dringend benötigten, Sicherheitsvorkehrungen sowie die tägliche Arbeit des Garten- und Landschaftsbau­-Unternehmens in Einklang gebracht. Neben den Gefahrenpotenzialen bilden wechselhafte Witterungsbedingungen einen weiteren Einflussfaktor, der die langfristige Personal- und Projektplanung erschweren kann.

Kurzfristige Anpassungen, etwa zusätzliches Personal, um Arbeitsspitzen aufzufangen, sind ebenfalls nicht ohne weiteres möglich. Denn aus Sicherheitsgründen erfolgt der Zutritt zum Werksgelände nur mit einem im Vorfeld ausgestellten Werksausweis, der erst nach dem Bestehen eines Sicherheitstests ausgehändigt wird. Dank langjähriger Erfahrung und einem hohen Maß an organisatorischer Flexibilität sowohl auf Seiten des Dienstleisters als auch des Chemieunternehmens kann auf Änderungen im Einsatz- und Zeitplan aber immer zügig reagiert werden.

 

Im Areal 1 ist die Schuler Service Group ganzjährig mit zwölf Mitarbeitern im...
Im Areal 1 ist die Schuler Service Group ganzjährig mit zwölf Mitarbeitern im Einsatz und hat auf dem BASF Werksgelände neben fünf Firmenwagen auch einen 7,5-Tonner für Erdtransporte, große Radbagger, Radlader, Minibagger und diverse Mähgeräte stehen. © Schuler

Erfahrung macht den Meister

Mehrere 100.000 m2 Rasenfläche werden von der Schuler Service Group in Schuss gehalten. Das Leistungspaket umfasst mehrere Pflegegänge und Schnitte pro Jahr. „Abgesehen vom enormen Umfang unterscheidet sich die Arbeit an sich nicht von der Grünpflege in anderen Bereichen. Die Abläufe müssen allerdings an die besonderen Sicherheitsvorkehrungen angepasst oder gegebenenfalls geändert werden“, erklärt Marco Hölz-Walch, der die Leitung der Schuler-Projekte bei BASF im Jahr 2017 übernommen hat.
„Beispielsweise werden Böschungen rund um Tanktassen vier- bis fünfmal jährlich händisch gemäht. Der Wildwuchs an den vielen Kilometer langen Rohrleitungen, die sich in Rohrgräben befinden, wird zwei Mal pro Jahr mit einem Freischneider entfernt.“ Aufgrund geltender Feuer- und Brandschutzbestimmungen werden Rasenschnitt und Co. im Anschluss an die Arbeiten sofort rausgetragen. Der Einsatz von Motoren und Akkus ist nur eingeschränkt erlaubt. „Am Anfang hat uns das Sicherheitskonzept vor die ein oder andere Herausforderung gestellt“, weiß Hölz-Walch zu berichten. „Inzwischen finden wir für jeden Sicherheitsanspruch die passende Vorgehensweise.“

Langjährige Erfahrung mit Sicherheitskonzepten

Der bereits erwähnte Schnell-Check oder die verpflichtende Beantragung einer Erlaubnis für Erdarbeiten außerhalb der Straßenbereiche sind nur zwei von zahlreichen Maßnahmen, mit denen das Chemieunternehmen seiner Sicherheitskultur nachgeht. Ein hohes Sicherheitsbewusstsein ist für die Arbeit auf dem BASF-Werksgelände das A und O; die Abwendung von Risiken und die Vermeidung von Unfällen hat immer Priorität. Abgesehen davon müssen potenzielle Dienstleister wie Garten- und Landschaftsbau Fachbetriebe bestimmte Zertifizierungen besitzen, damit sie in die engere Wahl kommen.

Neben einem Qualitätsmanagementsystem nach ISO 9001 kann Schuler mit dem AMS-Gartenbau Siegel auch ein geprüftes Arbeitsschutzsystem nachweisen. Seit einigen Jahren wird von Chemieunternehmen und anderen Auftraggebern zudem vermehrt die EcoVadis-Zertifizierung gefordert. „Diese sind wir bereits vor einigen Jahren aus eigenen Stücken angegangen – ganz unabhängig von BASF. Denn unser aktuelles Ziel ist, über unsere gesamte Unternehmensgruppe hinweg nachhaltigkeitszertifiziert zu sein“, sagt Timm Wulf Schneider, Geschäftsführer der Schuler Service Group.

 

Bei der Weitläufigkeit der Rasenflächen auf dem BASF Werksgelände dauert ein...
Bei der Weitläufigkeit der Rasenflächen auf dem BASF Werksgelände dauert ein Mähgang etwa eine Woche, ein Pflegegang bis zu acht Wochen. © Schuler

Zwischen Auftraggeber und Dienstleister stimmt die Chemie

Die Grünpflege ist in der Regel bei allen Chemieunternehmen an notwendige Sicherheitsvorkehrungen und -anforderungen gekoppelt. Dass Schuler diesbezüglich auf dem BASF-Werksgelände einen guten Job macht, beweisen sowohl die langjährige Zusammenarbeit als auch die bereits zweimalige Auszeichnung mit dem „Kontraktoren Award“. „Mit dieser Auszeichnung erkennt die BASF die herausragenden Leistungen eines Kontraktors an. Dabei wird sowohl die Arbeitsqualität als auch die Sicherheitsarbeit der Firmen bewertet“, erklärt Julia Spiegel, Teamleiterin Flächenservice bei BASF.

„Für uns als Fachstelle der Grünflächenpflege ist es – aufgrund der vorhandenen Expertise und dem hohen Engagement zum Thema Sicherheit – ein großer Vorteil, mit langjährigen Rahmenvertragspartnern wie der Firma Schuler Service Group zusammenzuarbeiten.“ Das gibt der Fachbetrieb gern zurück. Für ihn war BASF der erste Kunde aus der Chemiebranche. Inzwischen sind viele weitere namhafte Unternehmen wie Bayer, Currenta, Evonik, Roche und Merck hinzugekommen. „Wir haben uns im Laufe der letzten Jahre auf die Grau- und Grünpflege von Chemiearealen spezialisiert. Sicherheitskonzepte mit Ausnahme- und Sonderregelungen gehören für uns und unsere Einsatzkräfte längst zum Arbeitsalltag und spornen uns an, gewohnte Abläufe regelmäßig zu überdenken und, falls notwendig, zu optimieren“, resümiert Schneider.

 

Timm Wulf Schneider absolvierte eine Galabau-Ausbildung bei Schuler, arbeitete...
Timm Wulf Schneider absolvierte eine Galabau-Ausbildung bei Schuler, arbeitete lange als Vorarbeiter und machte später seinen Meister. Später baute er den Vertrieb mit auf. Seit 2020 ist er neben Thomas Eder Geschäftsführer der Schuler Service Group. © Schuler- Mario-Andreya

„Wir haben uns im Laufe der letzten Jahre auf die Grau- und Grünpflege von Chemiearealen spezialisiert."

Im Jahr 2017 kam Marco Hölz-Walch zu Schuler und übernahm die Leitung für...
Im Jahr 2017 kam Marco Hölz-Walch zu Schuler und übernahm die Leitung für die Grau- und Grünpflege in der BASF Werksanlage. Alle Mitarbeiter, die er damals übernommen hatte, sind bis heute im Team. Als Projektleiter ist er an zwei bis drei Tagen in der Woche selbst auf dem Werksgelände. © Schuler

„Die Abläufe in Chemiearealen müssen an die besonderen Sicherheitsvorkehrungen angepasst oder gegebenenfalls geändert werden."

 

Meist gelesen

Photo
14.03.2025 • NewsLogistik

Optimierung der Lieferkette:

Optimierte Lieferketten sind entscheidend für den Unternehmenserfolg. Doch was verbirgt sich hinter dem Begriff „Supply Chain Solutions“?

Photo
10.01.2025 • NewsTechnologie

Maintainer 2025

Die Anforderungen an Effizienz und Nachhaltigkeit wachsen stetig und dynamische Entwicklungen in den Märkten verlangen nach innovativen Ansätzen in der Instandhaltung. Mit dem „Maintainer“-Preis 2025 bietet sich erneut die Bühne für herausragende Leistungen in der Instandhaltung: Instandhaltungsteams sind eingeladen, ihre Erfolge zu präsentieren und sich um die begehrte Auszeichnung zu bewerben.

Photo
14.11.2024 • News

BÜFA schafft Basis für künftiges Wachstum

Die chemische Industrie in Deutschland sieht sich zunehmend vor enormen Herausforderungen. Die aktuellen wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen erschweren es, die ökonomische Kraft im Inland voll auszuschöpfen. In diesem anspruchsvollen Umfeld agiert auch das Oldenburger Chemieunternehmen BÜFA und rüstet sich, seine Resilienz gegenüber möglichen komplexen und unvorhersehbaren Marktschwankungen im kommenden Jahr weiter zu stärken.

Photo
10.03.2025 • NewsStrategie

Triste Farben im Jubiläumsjahr

Der Verband der deutschen Lack- und Druckfarbenindustrie (VdL) repräsentiert über 200 meist mittelständische Lack-, Farben- und Druckfarbenhersteller in Deutschland und blickt als Wirtschaftsorganisation auf eine 125-jährige Geschichte zurück.