20.05.2015 • NewsMerckGesundheitsspartePharmageschäft

Merck will in Gesundheitssparte investieren

Merck will mit milliardenschweren Investitionen seinem schwächelnden Pharmageschäft auf die Sprünge helfen. Im ersten Quartal konnte der Darmstädter Pharma- und Chemiekonzern sein bereinigtes operatives Ergebnis dank günstiger Wechselkurse zwar ausbauen. Mit seinen wichtigsten Medikamenten machte das Unternehmen aber weniger Umsatz als erwartet. Zudem belasteten wachsende Ausgaben in der Krebsforschung, die Merck nach oben fährt, um sich in der zukunftsträchtigen Immuntherapie von Krebs besser zu positionieren. "Wir werden 2015 in erheblichem Maß in die Immunonkologie investieren", sagte Merck-Chef Karl-Ludwig Kley am Dienstag. In die gesamte Gesundheitssparte sollen in diesem Jahr 1,4 Mrd. EUr fließen.

Allein im ersten Quartal summierten sich die Ausgaben des Konzerns für Forschung und Entwicklung auf 441 Mio. EUR - ein Plus von 16%. Gut drei von vier Euro davon hat Merck für die Neu- und Weiterentwicklung von Medikamenten ausgeben. Große Hoffnung setzt das Unternehmen dabei auf die vor wenigen Monaten vereinbarte Allianz mit dem US-Pharmariesen Pfizer. Bis zu 20 klinische Studien mit potenziellen Arzneimitteln sollen im Rahmen der Kooperation allein in diesem Jahr starten. "Wir sind der Ansicht, dass die Immunonkologie ein heißes Thema ist", sagte Finanzchef Marcus Kuhnert. "Am Ende des Tages zählt aber nur, was wir letztlich am Markt zulassen."

An der Börse konnte Merck nicht punkten. Die Aktie, die seit Jahresbeginn fast ein Drittel an Wert zugelegt hatte, war mit einem Minus von zeitweise fast 2% größter Verlierer im deutschen Leitindex Dax. Händler verwiesen auf maue Geschäfte mit den wichtigsten Umsatztreibern des Konzerns, dem Multiple-Sklerose-Mittel Rebif und dem Krebsmedikament Erbitux. Bei Rebif sank der Umsatz wegen hohen Wettbewerbsdrucks um fast 16% - deutlich stärker als erwartet. Bei Erbitux hatten Analysten eigentlich mit einem Umsatzplus gerechnet und nicht mit einem Minus von fast 6%. "Damit sind wir nicht zufrieden, wir ergreifen Gegenmaßnahmen, um diese Entwicklung aufzufangen und zu drehen", sagte Finanzvorstand Kuhnert. Unter anderem soll der Vertrieb verbessert werden.

 

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