10.02.2015 • NewsLanxessKautschukMatthias Zachert

Lanxess sucht Lösungen für lahmendes Kautschuk-Geschäft

Lanxess prüft für sein schwächelndes Kautschuk-Geschäft den Schulterschluss mit anderen Anbietern. Der Konzern befinde sich in Gesprächen mit möglichen Partnern zur Gründung eines Gemeinschaftsunternehmens, teilte Lanxess am Montag mit. Der Konzern betrachte "verschiedene strategische Optionen" für das Kautschukgeschäft "beziehungsweise Teile davon".

Neue Wettbewerber, fallende Preise und Überkapazitäten im Markt für synthetischen Kautschuk hatten Lanxess - dem weltgrößten Produzenten von synthetischem Kautschuk für die Auto- und Reifenindustrie - zuletzt zu schaffen gemacht. Dagegen will sich der Konzern mit einer umfassenden Neuausrichtung stemmen, nun könnte es auch ein Gemeinschaftsunternehmen geben. Matthias Zachert, der den Konzern seit April lenkt, verringert die Zahl der Sparten und überprüft alle Standorte. Der Konzern sondiert erklärtermaßen auch Allianzen für einzelne Geschäfte. Bis Ende 2016 sollen weltweit rund 6% aller etwa 16.700 Stellen wegfallen.

Branchenkreisen zufolge sind unter anderem der indische Konkurrent Reliance sowie LyondellBasell auf Partnerschaften angesprochen worden. Möglicherweise verkaufe Lanxess aber auch einen Minderheitsanteil an der Kautschuksparte an den staatlichen saudi-arabischen Ölkonzern Saudi Aramco.

Aktuell baut Lanxess zwei neue Großanlagen für synthetischen Kautschuk in Asien, die im ersten Halbjahr 2015 in Betrieb gehen sollen. Dafür fallen Anlaufkosten von zusammen 35 Mio. EUR an. Dazu kommen Kosten für die bewusste Nichtauslastung der Anlagen von je 50 Mio. EUR für 2015 und 2016. Denn die Konkurrenzsituation hat sich bereits verschärft, weil auch Rivalen wie das Joint Venture von Sinopec und Mitsui sowie Dow Chemical und Sabic Kapazitäten ausbauen. Weiteren Preisverfall will Zachert aber vermeiden. Im Segment Performance Polymers um das Kautschuk-Geschäft hatte Lanxess 2013 einen Umsatz von rund 4,5 Mrd. EUR erzielt.

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