Kunststofferzeugung steigt deutlich, weiteres Wachstum in 2011




Die Kunststofferzeuger in Deutschland rechnen für 2011 mit einem Wachstum „von zwei plus x Prozent". Dies erläuterte der neue gewählte Vorsitzende des Verbandes Plastics Europe Deutschland, Dr. Wolfgang Hapke. Das zurück liegende Jahr 2010 hat die Kunststofferzeuger ausgesprochen positiv überrascht: Produktion und Umsatz wuchsen deutlich stärker als erwartet, sagte Hapke. Auch die ersten Monate des Jahres 2011 seien gut gelaufen.
Zum einen habe die Nachfrage in Deutschland 2010 unerwartet stark angezogen, zum anderen seien die befürchteten Mengenströme aus neuen Produktionsanlagen im Nahen und Mittleren Osten ausgeblieben. Eine erstaunlich hohe Nachfrage nach Polymeren in China habe ihrerseits zur positiven Entwicklung beigetragen.
Die Produktion von Kunststoff in Deutschland stieg 2010 um rund 19 % auf 20 Mio. t, der Umsatz der Kunststofferzeuger in Deutschland auf 23,4 Mrd. €. Im Inland wurden 10 Mrd. € umgesetzt, im Ausland 13,4 Mrd. €. Der Export stieg 2010 in der Menge gegenüber dem Vorjahr um 11,9 % auf 12,2 Mio. t, der Import um 16 % auf 8,4 Mio. t. Im Wert stieg der Export auf 20,4 Mrd. €, das ist ein Plus von 32,3 %. Der Import erreichte 12,8 Mrd. €, ein Plus von 39,2 %. Auch 2010 waren sowohl beim Export als auch beim Import die 27 Staaten der EU von überragender Bedeutung. Sie waren mit 73 % am Kunststoffexport und sogar mit 88 % am Import beteiligt.
Hapke verwies auch darauf, dass die deutsche Kunststoffindustrie mit Kunststofferzeugern, -maschinenbauern und -verarbeitern klare Nummer eins in Europa und eine gut vernetzte, schlagkräftige, vitale Schlüsselindustrie sei. Ohne Kunststoffe würden der Innovation die Materialien zur Umsetzung fehlen, so Hapke.
An die Politik richtete Hapke den Appell, endlich Ernst zu machen mit der Bildungsoffensive. Er sehe die Gefahr, dass sich die Gesellschaft von Zukunftsangst ausbremsen lasse und Innovationen, neues Denken und neue Ideen in Deutschland keine Chance mehr hätten. „Ich bin überzeugt: Gegen Zukunftsangst, gegen Technologie und Zukunftspessimismus und eine Mentalität der Risikovermeidung um jeden Preis helfen nur Wissen, Bildung, Information und Dialog" erklärte Hapke.
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