Finanzinvestor AXA Private Equity kauft Riemser Arzneimittel

Der Greifswalder Arzneimittel-Hersteller Riemser wird an einen Finanzinvestor verkauft. Axa Private Equity übernimmt das Unternehmen, das bisher mehrheitlich in Familienbesitz ist, wie der neue Eigentümer am Dienstag mitteilte. Zum Kaufpreis äußerte sich die Tochter des französischen Versicherungsriesen Axa nicht. In Finanzkreisen wurde er zuletzt auf rund 300 Mio. € taxiert. Riemser Arzneimittel setzte im vergangenen Jahr mit rund 500 Mitarbeitern etwa 100 Mio. € um. Der Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda) hatte 2010 bei 27,1 Mio. € gelegen.
Die bisherige Eigentümerfamilie Braun hatte in den vergangenen Jahren bereits mehrere Co-Investoren hereingenommen, um den Wachstumskurs zu finanzieren, darunter die Private-Equity-Sparte von General Electric und den Mittelstands-Investor TVM Capital. Riemser war aus dem staatlichen Friedrich-Loeffler-Institut für Tierseuchenforschung auf der Ostsee-Insel Riems nahe Greifswald hervorgegangen. Heute produziert das Unternehmen Nischenprodukte, etwa gegen übermäßiges Schwitzen oder gegen Übelkeit, die für große Pharmaunternehmen zu klein sind. Zuletzt hatte Riemser 2008 die Rentschler Pharma GmbH in Laupheim bei Ulm gekauft.
Den Verkaufsprozess hat die Investmentbank Jefferies organisiert. Das Eigenkapital für die Übernahme kommt aus dem Axa LBO Fund V, die Kredite wurden nach Angaben von Axa von der BayernLB, der Commerzbank, der Deutschen Bank, GE Capital, der HSH Nordbank, ING und Unicredit bereitgestellt.

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