29.01.2014 • NewsChemparkCurrentaEEG

Currenta kritisiert Pläne zur Energiereform

Der Chempark-Manager und -Betreiber Currenta warnt vor den Folgen der derzeit diskutierten Pläne zur Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes. Noch im Koalitionsvertrag vom November 2013 war die Rede davon, dass für bestehende Anlagen hinsichtlich der EEG-Befreiung des eigenerzeugten Stromes ein Bestandschutz gelte. Darüber hinaus sollte die Wirtschaftlichkeit von neuen Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen gewahrt bleiben. Nach aktuellen Plänen sollen jedoch sogar die Bestandsanlagen, die der Eigenerzeugung an den Standorten dienen, mit einer Umlage belastet werden.

An den Chempark-Standorten Leverkusen, Dormagen und Krefeld-Uerdingen würde dies eine Mehrbelastung mit einem zweistelligen Millionenbetrag bedeuten. Jedoch sind die bestehenden Erzeugungsanlagen bereits heute kaum wirtschaftlich. Eine Belastung des eigenerzeugten Stromes mit der EEG-Umlage würde die Situation weiter verschärfen. "Es ist für uns absolut unverständlich, warum selbst erzeugter und genutzter Strom aus umweltfreundlichen und höchst effizienten Kraftwerken zusätzlich belastet werden soll - zumal genau diese Anlagen unverzichtbar für das Gelingen der Energiewende sind", so Günter Hilken, Geschäftsführer von Currenta.

Die Pläne der Bundesregierung sehen für neue Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen noch wesentlich höhere Belastungen vor. "Neue Kraftwerksprojekte sind damit nicht realisierbar", warnt Hilken vor den schwerwiegenden Folgen. Die Belastung führt dazu, dass die Effizienzvorteile der KWK-Technologie in den Chemieparks nicht genutzt werden können. Es besteht die Gefahr, dass künftig Dampf in Kesselanlagen separat produziert und dazu Strom am externen Markt bezogen wird, anstatt Strom und Wärme gekoppelt und mit hoher Energieeffizienz ökologisch sinnvoll zu produzieren. Hilken: "Unverständlich ist insbesondere, dass neue KWK-Anlagen gefördert werden und nun diese politisch gewollte Förderung über die EEG-Belastung wieder unterlaufen wird. Damit würden wichtige Beiträge zur Energiewende verhindert. Das kann nicht sinnvoll sein. Darüber hinaus würden die deutschen Standorte im internationalen Vergleich weiter an Attraktivität einbüßen."

Hilken macht deutlich, dass Currenta und die Chemiepark-Partner die Energiewende unterstützen. Das passiert zum einen über die Werkstoffe, die entwickelt und produziert werden, wie z. B. Produkte für Erneuerbare-Energien-Anlagen oder Dämmstoffe. Aber gerade auch die Kraftwerke, die nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) betrieben werden, leisten einen Beitrag zur Energiewende. Diese Anlagen sind besonders effizient, da sie neben Strom vor allem den für die Produktionsprozesse benötigten Dampf herstellen. Die neuen, geplanten KWK-Anlagen sind flexibel fahrbar und liefern so auch Energie, wenn der Wind nicht weht und die Sonne nicht scheint.

 

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