Covestro will Prozessabwasser aus Kunststoffproduktion wiederverwenden

Dr. Barbara Hendricks (mitte), Dr. Markus Steilemann (links) und NRW...
Dr. Barbara Hendricks (mitte), Dr. Markus Steilemann (links) und NRW Standortverbundleiter Dr. Klaus Jaeger

Covestro testet in der Kunststoffproduktion ein innovatives umweltfreundliches Verfahren zur Wiederverwendung von salzhaltigem Prozessabwasser. Eine entsprechende Pilotanlage am Standort Krefeld-Uerdingen wurde am Freitag durch Bundesumweltministerin Dr. Barbara Hendricks in Betrieb genommen. Die neue Technologie verringert den Salzgehalt in Gewässern wie dem Rhein und schont die Trinkwasser-Ressourcen. Sie wird bei der Herstellung des Hochleistungskunststoffs Polycarbonat verwendet, der in vielen Bereichen wie dem Automobilbau, der Elektronikbranche und der Medizintechnik benötigt wird.

Das Bundesumweltministerium hat das Projekt als hervorragendes Beispiel für die Umsetzung des Kreislaufgedankens in der Industrie mit rund 740.000 EUR gefördert. Die gesamten Investitionskosten belaufen sich auf etwa 3,7 Mio. EUR.

Covestro-Innovationsvorstand Dr. Markus Steilemann erklärte bei der Inbetriebnahme, mit dem Schritt stelle das Unternehmen einmal mehr seine Fähigkeit und den Willen unter Beweis, durch neue Verfahren zu Ressourcenschonung und Umweltschutz beizutragen. „Die großzügige Unterstützung des Bundes ist uns ein Ansporn, in unseren Bemühungen um die Entwicklung nachhaltiger Technologien und Produkte nicht nachzulassen.“

Beitrag zur Stärkung der Verbundstruktur
Dr. Klaus Jaeger, Standortleiter für die Covestro-Werke in Nordrhein-Westfalen, hob die große Bedeutung von Stoffkreisläufen für das Unternehmen hervor. „Das neue Verfahren stärkt unsere Verbundstruktur am wichtigen Standort Krefeld-Uerdingen, da es der gesamten Produktion hier zugute kommt“, betonte der NRW-Chef.

Bei Covestro wird nun erstmalig in Deutschland salzhaltiges Industrieabwasser im Rahmen einer industriellen Pilotanlage wiederverwertet. Solches vorgereinigtes Salzwasser wird üblicherweise in Gewässer eingeleitet, im konkreten Fall in den Rhein, der unmittelbar am Werk verläuft. Mit Hilfe der neuen Anlage kann jetzt ein Teil des Abwassers zur Produktion von Chlor in der Elektrolyse wiederverwendet werden. Chlor wiederum ist einer der wesentlichen Rohstoffe bei der Herstellung von Polycarbonat und anderen Kunststoffen.

Wiederverwendung in der Chlor-Herstellung
Dank des neuen Verfahrens lassen sich bei der Chloralkali-Elektrolyse jetzt pro Jahr bis zu 30.000 t Salz und 400.000 t sogenanntes vollständig entsalztes Wasser einsparen. Das entspricht der Vermeidung von 6.200 t CO2-Äquivalenten jährlich. Pro Stunde kann die Einleitung von bis zu 70 m3 salzhaltigen Abwassers in den Rhein vermieden werden; in entsprechendem Umfang werden Trinkwasserressourcen geschont.
 

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