16.09.2022 • NewsCO2-EmissionenKohlendioxid (CO2)Covestro

Covestro und SOL Kohlensäure schließen Rahmenvertrag für biogenes Kohlendioxid

Covestro und SOL Kohlensäure haben einen Rahmenvertrag für eine Lieferpartnerschaft für biogenes Kohlendioxid geschlossen. Ab sofort liefert SOL als einer der bedeutendsten europäischen Anbieter von Gasen und Gase-Dienstleistungen das verflüssigte Gas an die Covestro-Standorte in NRW.

Dort wird das biogene Gas zur Herstellung von Kunststoffen, wie beispielsweise MDI (Methylen-Diphenyldiisocyanat) und Polycarbonat, eingesetzt. Laut Rahmenvertrag wird SOL Kohlensäure in diesem Jahr bereits bis zu 1.000 t biogenes CO2 liefern. Ab 2023 soll die Liefermenge weiter wesentlich gesteigert werden. Covestro spart dadurch die gleiche Menge CO2 aus fossilen Quellen an den NRW-Standorten ein.

„Wir haben uns das Ziel gesetzt, unser Unternehmen vollständig auf die Kreislaufwirtschaft auszurichten. Dazu wollen wir unsere Rohstoffbasis zu 100% auf erneuerbare Quellen umstellen. Wir freuen uns sehr, mit SOL Kohlensäure einen Partner gefunden zu haben, der uns mit Pioniergeist bei dieser Transformation unterstützt", erklärt Daniel Koch, Leiter der NRW-Werke bei Covestro.

„Wir von SOL Kohlensäure treiben die Umstellung auf nachhaltigere CO2-Quellen voran. So erhöhen wir die Versorgungssicherheit, werden unabhängig von fossilen Rohstoffen und senken gleichzeitig unseren ökologischen Fußabdruck", betont Falko Probst, Vetriebsleiter bei SOL Kohlensäure."

Vom Abfallprodukt zum Rohstoff
Das verwendete CO2 gewinnt SOL Kohlensäure aus verschiedenen Quellen, beispielsweise aus Bioethanol- und Biogasanlagen. In diesen Anlagen fällt bei der Behandlung unterschiedlicher Biomassen, z. B. pflanzlicher Reststoffe, CO2 als Nebenprodukt an. Dieses wird von SOL Kohlensäure abgetrennt, gereinigt und als Rohstoff dann der Covestro-Produktion zur Verfügung gestellt. So unterstützt die Lieferpartnerschaft den Kreislaufgedanken und trägt zur Emissionsreduktion bei. Die Niederrhein-Standorte von Covestro, Leverkusen, Dormagen und Krefeld-Uerdingen, sind ISCC PLUS zertifiziert und können ihre Kunden mit nachhaltigeren Produkten aus erneuerbar attribuierten Rohstoffen beliefern.

Klimaneutralität bis 2035 als Ziel
Covestro hat sich zum Ziel gesetzt, sich vollständig auf die Kreislaufwirtschaft auszurichten. Hierzu gehört auch, alternative Rohstoffe zu nutzen. Biomasse, CO2 sowie Altmaterialien und Abfall ersetzen fossile Rohstoffe wie Erdöl oder Erdgas. Kohlenstoff wird im Kreis geführt. Bei der Umsetzung dieser Ambitionen setzen beide Unternehmen auf langfristige Lieferpartnerschaften.

Neben biogenem CO2 prüft Covestro den Einsatz weiterer technischer Gase aus erneuerbaren Quellen. Schon heute bietet der Werkstoffhersteller seinen Kunden erste nachhaltige Produkte, wie klimaneutrales MDI, an. Mit der Erweiterung der alternativen Rohstoffbasis soll dieses Portfolio in den nächsten Jahren weiter wachsen.

ISCC („International Sustainability and Carbon Certification", Internationales Nachhaltigkeits- und Kohlenstoff-Zertifikat) ist ein international anerkanntes System für die Nachhaltigkeitszertifizierung unter anderem von Biomasse und Bioenergie. Der Standard deckt alle Stufen der Wertschöpfungskette ab und ist weltweit verbreitet. ISCC Plus enthält weitere Zertifizierungs-Optionen unter anderem für technisch-chemische Anwendungen, darunter Kunststoffe aus Biomasse.

Lieferung von biogenem CO₂ an Covestro-Standort in NRW. Foto: Covestro
Lieferung von biogenem CO₂ an Covestro-Standort in NRW. Foto: Covestro

Anbieter

Covestro AG

Kaiser-Wilhelm-Allee 60
51373 Leverkusen
Deutschland

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