Chemie investiert mehr in die Mitarbeiter

Weiterbildung ist der Schlüssel für die Innovationskraft einer sich digitalisierenden Chemie. Das haben die Unternehmen der chemisch-pharmazeutischen Industrie erkannt und investieren deshalb deutlich mehr Geld und Zeit in Weiterbildung als der Durchschnitt des Verarbeitenden Gewerbes. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW Köln) im Auftrag des Bundesarbeitgeberverbandes Chemie (BAVC).

Besonderes Engagement der Chemie-Unternehmen
Die Fakten: 93,4% der Chemie-Firmen haben ihre Beschäftigten im Jahr 2016 weitergebildet (ggü. 91,3% in 2013). Im Vergleich zum Durchschnitt des Verarbeitenden Gewerbes ist dies ein Vorsprung von 8,4%. Auch die Intensität der Weiterbildung war in der Chemie deutlich höher: Mit jährlich 22,3 Stunden pro Mitarbeiter liegt sie rund 46% über dem Durchschnitt aller Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes. Auch wurde in der Branche mehr Geld für die Qualifizierung aufgewandt: Mit 1.538 EUR je Beschäftigten investiert die Branche rund anderthalbmal so viel wie das Verarbeitenden Gewerbe (1.023 EUR) oder die Gesamtwirtschaft (1.067 EUR).

Hauptmotive für das Weiterbildungsengagement der Chemie-Branche sind der Erwerb neuer Kompetenzen, die Erhöhung der Motivation und Arbeitszufriedenheit sowie die langfristige Bindung von Beschäftigten. Damit einhergehen sollen aus betriebswirtschaftlicher Sicht auch Verbesserungen bei Leistungsfähigkeit und Effizienz.

Weiterbildung fördert Innovationsfähigkeit
Ein Schwerpunkt der Befragung lag auf dem Thema „Digitalisierung“. Wenngleich die Chemie-Branche einen leicht geringeren Digitalisierungsgrad aufweist als die Gesamtwirtschaft, ist der Weiterbildungsbedarf der Unternehmen durch die Einführung neuer digitaler Technologien dennoch gestiegen. Besonders häufig wird in der Weiterbildung bei digitalen Lernformen auf die Bereitstellung von Literatur, Bedienungsanleitungen in elektronischer Form sowie auf interaktives webbasiertes Lernen zurückgegriffen.

BAVC-Hauptgeschäftsführer Klaus-Peter Stiller wertet das Ergebnis als positives Signal für den Chemie-Standort Deutschland: „Neue Technologien können nur dann professionell und gewinnbringend eingesetzt werden, wenn die Anwender auch ausreichend dafür qualifiziert sind. Gefragt sind nicht nur Fachwissen, sondern auch kommunikative Kompetenzen, systematisches und kreatives Denken, Abstraktionsfähigkeit und das Vermögen zur schnellen Informationsverarbeitung. Lebenslanges Lernen ist unverzichtbar, um mit der erhöhten Veränderungsdynamik am Arbeitsplatz Schritt halten zu können.“

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