BASF setzt auf Autoindustrie
Der Chemiekonzern BASF will in den nächsten Jahren seine Geschäfte mit der Autoindustrie kräftig ausbauen. Bis 2020 soll der Umsatz mit Kunststoffen, Lacken und Abgaskatalysatoren auf 17 Mrd. € steigen, wie Konzernchef Kurt Bock am Mittwoch bei einer Investorenveranstaltung in London ankündigte. Im vergangenen Jahr waren es rund 9,5 Mrd. €, 2015 sollen es bereits 12,3 Mrd. € sein. BASF setzt dabei auf eine weiterhin kräftig steigende Autonachfrage in den Schwellenländern und den Trend zu immer leichteren und emissionsärmeren Fahrzeugen.
BASF-Chef Bock geht davon aus, dass der Chemieanteil in Autos in den nächsten Jahren weiter zunehmen wird. Aktuell liegt er laut BASF-Berechnungen bei rund 850 € pro Fahrzeug. Laut den Prognosen des Chemiekonzerns werden im Jahr 2020 weltweit rund 122 Mio. Fahrzeuge von den Produktionsbändern der Autohersteller rollen - vergangenes Jahr waren es 77 Mio.
Bei Chemie-Produkten für die Autoindustrie konkurriert BASF unter anderem mit Bayer sowie US-Konzernen wie DuPont und PPG Industries. Bis 2020 dürfte der Weltmarkt BASF zufolge auf 111 Mrd. € von 65 Mrd. € im vergangenen Jahr wachsen.
BASF hat in den vergangenen Jahren seine Geschäfte mit der Autobranche auch durch Zukäufe kräftig ausgebaut. So übernahm der Konzern 2006 die US-Firma Engelhard und stieg damit zum weltweit führen Hersteller von Abgaskatalysatoren auf. In jüngster Zeit erwarb BASF eine Reihe kleinerer Batterietechnologie-Firmen und gründete eine neue Sparte Batteriematerialien. Wenn künftig mehr und mehr Elektroautos weltweit auf den Straßen fahren, soll in den leistungsstarken Batterien vor allem BASF-Chemie stecken, hofft der Konzern. Bislang waren hier asiatische Firmen führend. 2020 will BASF in der Batteriechemie rund 500 Mio. € Umsatz erzielen und zu den Top-Drei-Unternehmen zählen.
Auch die Forschung soll bei den Ludwigshafenern nicht zu kurz kommen. Allein 2011 steckte BASF rund 200 Mio. € in Forschungs- und Entwicklungsprojekte, die mit der Autobranche zu tun haben.