Auftakt der „Chemieagenda 2045“
Die Bundesregierung will Deutschland zum weltweit innovativsten Standort für Chemie, Pharma und Biotechnologie machen. Die im Koalitionsvertrag angekündigte „Chemieagenda 2045“ soll den Weg bahnen, damit Deutschland diesem Anspruch gerecht wird.

Zum Auftakt der „Chemieagenda 2045“ diskutierten in Berlin hochrangige Vertreter der chemisch-pharmazeutischen Industrie und der Gewerkschaften mit Wirtschaftsministerin Katherina Reiche, Umweltminister Carsten Schneider und weiteren Mitgliedern der Bundesregierung und aus Landesregierungen.
Markus Steilemann, Präsident des Verbands der Chemischen Industrie (VCI), bewertet den Startschuss positiv: „Die Basis für eine erfolgreiche Chemieagenda steht. Der heutige Auftakt macht Mut, dass Industrie und Politik an einem Strang ziehen – für zukunftsfähige Rahmenbedingungen am Standort. Darauf kommt es jetzt an. Die für die Branche zentralen Minister wollen anpacken – pragmatisch, schnell und gemeinsam mit der Industrie. Jetzt zählt Tempo, um die Standortpolitik auf ein neues Level zu heben. Bis Ostern sollen die ersten Ergebnisse auf dem Tisch liegen.“
Steilemann knüpft klare Erwartungen an die kommenden Monate: „Wir haben keine Zeit mehr zu verlieren. Wir brauchen jetzt wirksame Impulse. Die Chemieagenda muss ein entscheidendes Signal für unsere Branche und damit für den gesamten Industriestandort Deutschland aussenden. Diese Agenda ist mehr als ein Arbeitsprogramm – sie ist eine Standortentscheidung.“
Die Chemie in Deutschland steht wirtschaftlich weiter unter erheblichem Druck: Nicht ausgelastete Anlagen, eine anhaltende Industrieschwäche, hohe Energiepreise und ein wachsender Regulierungsdruck belasten die Unternehmen. Auch für das kommende Jahr rechnet der VCI nicht mit einer Trendwende. Er geht von einem Rückgang der Produktion um ein Prozent aus.
Der VCI setzt auf einen effizienten Prozess mit Fokus auf Energie- und Klimapolitik, Innovation und Zukunftstechnologien sowie Regulierung und Wettbewerbsfähigkeit. Noch vor Ostern sollten erste Ergebnisse vorliegen, damit die Chemieagenda als Projekt der gesamten Bundesregierung anschließend schnell umgesetzt werden kann.
„Wir werden die Bundesregierung an Umsetzungstempo und Wirksamkeit messen“, betont Steilemann. „Ohne kurzfristige Entlastungen wird es nicht gelingen, Investitionen am Standort zu halten. Das ist die Realität – und genau deshalb braucht es jetzt entschlossenes politisches Handeln.“
















