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Wacker setzt weiter auf Wachstum

15.03.2012 -

Wacker Chemie hat das Geschäftsjahr 2011 mit Zuwächsen bei den Absatzmengen und beim Umsatz abgeschlossen. Der Konzernumsatz wuchs um gut 3 % auf 4,91 (Vorjahr 4,75) Mrd. €. Der Grund für den Anstieg war die starke Nachfrage nach Wacker-Produkten vor allem in den ersten neun Monaten des abgelaufenen Geschäftsjahres. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) belief sich im Geschäftsjahr 2011 auf 1,1 (Vorjahr 1,19) Mrd. €. Hohe Rohstoffkosten, das schwache Geschäft mit Polysilicium im 4. Quartal, Anlaufkosten für die Inbetriebnahme neuer Produktionsanlagen am Standort Nünchritz und verschiedene Sondereffekte sind der Grund dafür, dass das EBITDA im Jahresvergleich um 8% zurückgegangen ist. Die EBITDA-Marge beträgt 22,5 (Vorjahr 25,2) %. Unter dem Strich wurde das Geschäftsjahr 2011 mit einem Konzernergebnis von 356 (Vorjahr 497) Mio. € abgeschlossen. Das sind 141 Mio. € weniger als vor einem Jahr. Darin enthalten ist ein Strukturaufwand von rund 50 Mio. €, der im Zusammenhang mit der angekündigten Schließung des japanischen Halbleiterstandorts Hikari steht.

Nach dem schwachen Schlussquartal des vergangenen Jahres zeichnet sich derzeit im Geschäft eine Erholung ab. Im 1. Quartal 2012 wird das Unternehmen voraussichtlich den Umsatz des Vorquartals übertreffen, den Wert des starken 1. Quartals 2011 aber nicht erreichen. Im laufenden Geschäftsjahr will Wacker seinen Umsatz leicht steigern. Das Ziel für den Konzernumsatz liegt bei rund 5 Mrd. €. Dabei geht das Unternehmen davon aus, dass das wirtschaftliche Umfeld mindestens bis zur Jahresmitte herausfordernd bleiben wird. So rechnet der Münchner Chemiekonzern mit Polysiliciumpreisen erheblich unterhalb des Vorjahresniveaus und anhaltend hohen Rohstoffkosten. Aus diesen Gründen wird das EBITDA im Jahr 2012 deutlich unter dem Vorjahreswert erwartet.

„Der Kern unserer Strategie liegt weiterhin im Wachstum aus eigener Kraft", sagte Konzernchef Dr. Rudolf Staudigl. „Im laufenden Geschäftsjahr investieren wir rund 1 Mrd. € - schwerpunktmäßig in den Ausbau unserer Produktion, um die steigende Nachfrage unserer Kunden zu begleiten. Auch wenn nach wie vor große Unsicherheiten für die Konjunktur bestehen und die Rahmenbedingungen nicht einfach sind, bin ich optimistisch, dass 2012 ein erfolgreiches Geschäftsjahr für Wacker werden kann."

Die Investitionen des Konzerns haben sich im Geschäftsjahr 2011 deutlich erhöht. Sie stiegen um 41 % auf 981 (Vorjahr 695) Mio. €. Die Mittel gingen vor allem in den Ausbau der Kapazitäten für polykristallines Reinstsilicium. So wurde am Standort Nünchritz im Oktober vergangenen Jahres die sog. Erweiterungsstufe 9 der Polysiliciumproduktion in Betrieb genommen. Die vorgesehene Nennkapazität von 15.000 t/a wird veraussichtlich im 2. Quartal 2012 erreicht. Der Bau des neuen Polysiliciumstandorts Charleston (Tennessee, USA) hat 2011 große Fortschritte gemacht. Die Tiefbauarbeiten dort sind weitgehend abgeschlossen und die Errichtung der Gebäude ist in vollem Gang. Bis Ende 2013 soll das neue Werk mit einer Kapazität von 18.000 t/a fertig gestellt sein. Das Investitionsvolumen für dieses Großprojekt beläuft sich auf rund 1,8 Mrd. US-$.

Auch seine Produktionskapazitäten für Silicone hat der Konzern im vergangenen Jahr in Deutschland und Asien erweitert. In Burghausen hat der Geschäftsbereich Wacker Silicones in eine neue Anlage für hochreine Siliconelastomere investiert. Das dort hergestellte Silicon ist z.B. für Anwendungen in der Medizintechnik und in der Elektronikindustrie bestimmt. In Zhangjiagang (China) hat eine weitere Anlage zur Herstellung von pyrogenen Kieselsäuren in Betrieb genommen. Im indischen Kalkutta ging eine Compoundieranlage für gebrauchsfertige Siliconelastomere in Betrieb. Indien ist einer der am stärksten wachsenden Absatzmärkte für Siliconprodukte von Wacker. Die in Kalkutta produzierten Siliconcompounds gehen in die Elektro-, Elektronik- und Automobilindustrie. Weitere Investitionsmittel flossen in den Kapazitätsausbau des Gemeinschaftsunternehmens Siltronic Samsung Wafer in Singapur, das 300-mm-Siliciumwafer für die Halbleiterindustrie herstellt.

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