Neste forciert Recycling von Kunststoffabfällen im industriellen Maßstab
09.01.2021 - Neste hat in diesem Herbst in seiner Raffinerie in Finnland erfolgreich 400 t von verflüssigten Kunststoffabfällen aus dem chemischen Recycling verarbeitet. Ein Betrag, der der jährlichen Menge an Plastikabfall entspricht, der von 20.000 durchschnittlichen europäischen BürgerInnen erzeugt wird.
Es war das erste Mal, dass Neste verflüssigte Kunststoffabfälle in einem industriellen Maßstab verarbeitet hat. Während des Betriebslaufs wurden Verpackungs- und gemischte Abfallkunststoffe zu hochwertigem recyceltem Rohstoff für den Einsatz in der petrochemischen Industrie verbessert, beispielsweise für die Produktion von neuem Kunststoff.
Der Verarbeitungslauf markiert einen sehr wichtigen Meilenstein hinsichtlich Nestes strategischen Zielen, d. h. Förderung der Kreislaufwirtschaft und Ersetzen von Rohöl in den eigenen Ölraffinerien. Neste hat es sich zum Ziel gesetzt ab 2030 jährlich 1 Mio. t Kunststoffabfall aus dem chemischen Recycling zu verarbeiten.
Laufende Vorbereitungen für den nächsten Verarbeitungslauf
Neste möchte die Volumen der Verarbeitung von verflüssigtem Kunststoff nach und nach erhöhen, um weiterhin zu lernen und um Wertschöpfungsketten sowie Verarbeitungstechnologien zu entwickeln. Die Vorbereitungen für die nächsten Verarbeitungsläufe in 2021 in Neste’s fossiler Ölraffinerie in Porvoo laufen bereits.
„Wir freuen uns außerordentlich über den erfolgreichen allerersten Verarbeitungslauf mit verflüssigtem Kunststoffabfall in einem industriellen Maßstab in Finnland. Es gibt zwar noch viel zu tun, aber es ist ein riesiger Schritt für unsere Industrie, schwer zu recycelnde Kunststoffabfälle in wertvolle Ressourcen zu verwandeln, damit die Kreislaufwirtschaft Realität werden kann“, sagte Mercedes Alonso, Executive Vice President, Renewable Polymers and Chemicals von Neste. „Gemeinsam mit den erneuerbaren Einsatzprodukten, die wir bereits für die Produktion von hochwertigen Hochleistungspolymeren und -chemikalien mit reduzierter Kohlenstoffbilanz bereitstellen, werden diese neuen Volumen, die durch das chemische Recycling von Kunststoffabfällen produziert werden, einen beträchtlichen Beitrag zu einem beschleunigten Übergang hin zu einer zirkulären Bioökonomie für Kunststoffe leisten.“
Vor dem Testlauf führte Neste zusätzlich zu umfassenden Analysen im Hinblick auf die Produktionsanlagen und -prozesse umfangreiche Forschungs- und Labortests durch, um die Machbarkeit und die Sicherheit bei der Verarbeitung dieses neuen recycelten Rohmaterials zu gewährleisten.
„Der Testlauf ist das Ergebnis von großartiger Kooperation im gesamten Unternehmen Neste. Wir verfügen über technisch fortschrittliche Raffinieren sowie über die notwendige Expertise hinsichtlich der Veredelung von minderwertigen Abfällen und Rohstoffrückständen in hochwertige Endprodukte. Diese Faktoren werden es uns ermöglichen unser Ziel zu erreichen, d. h. die Entwicklung einer Raffineriekapazität für die jährliche Verarbeitung von über einer Million Kunststoffabfällen aus dem chemischen Recycling bis 2030“, sagte Marko Pekkola, Executive Vice President, Oil Products, Neste.
Bei der Beschaffung von verflüssigtem Kunststoffabfall für den ersten Verarbeitungslauf wurde Neste von seinem Partner Ravago unterstützt. Gemeinsam mit Ravago und mehreren anderen Value-Chain-Partnern entwickelt Neste chemische Recyclingtechnologien und -kapazitäten, um das Recycling von Kunststoffabfallströmen zu ermöglichen, die als nicht geeignet für mechanisches Recycling gelten und die aktuell der Verbrennung oder Deponien zugeführt werden. Die Entwicklung von Ökosystemen für das chemische Recycling von Kunststoffabfällen unterstützt die Bemühungen um eine Reduzierung von Kunststoffabfällen, was wiederum Müll in der Umwelt vermeiden kann. Durch die Bereitstellung von Kunststoffabfall als neuen Absatzmarkt - ein neuer Lebenszyklus - tragen Neste und die Partner dazu bei, dass Kunststoff im Umlauf bleibt, und gleichzeitig bieten sich neue Möglichkeiten, um die Abhängigkeit von Rohöl bei der Herstellung von neuen Kunststoff zu reduzieren.