Moderne Forschungsgebäude und neue Produktionsanlagen entstehen im Industriepark Höchst.
28.01.2014 -
„65926 Frankfurt am Main" - so lautet die erste Adresse für Unternehmen der Chemie- und Pharmaindustrie. Die Postleitzahl gehört zum Industriepark Höchst, der als einer der größten Forschungs- und Produktionsstandorte in Europa Anziehungskraft auf Industrieunternehmen ausübt. Aktuelle Projekte und Neuansiedlungen belegen dies:
Ende Oktober hat Rockwood Lithium den Frankfurter Standort in den Industriepark verlegt. Der weltweit führende Hersteller von Lithiumverbindungen hat Büro- und Laborflächen im Südosten des Industrieparks bezogen, wo künftig Geschäftsführung, Forschung und Entwicklung das globale Marketing sowie der Vertrieb Europa beheimatet sein werden.
Das Chemieunternehmen beschäftigt weltweit rund 1.200 Mitarbeiter und hat im Jahr 2012 einen Umsatz von ca. 335 Mio. € erzielt. Der Weltmarktführer im Bereich der Lithiumverbindungen ist auch ein bedeutender Anbieter von Cäsium-Verbindungen sowie weiterer Metallprodukt-Spezialitäten auf Basis von Zirconium, Barium oder Titan. Mit dieser Produktpalette ist das Unternehmen, das zu der auf anorganische Spezialitäten konzentrierten US-amerikanischen Rockwood-Holdings gehört, bestens positioniert, um sich bei einer stetig wachsenden Nachfrage erfolgreich zu entwickeln. Dies gilt insbesondere für die erwartet rasant steigende Nachfrage nach Lithium-Ionen-Batterien aus der Automobilindustrie.
Topmoderne Büro- und Laborflächen
Hierfür benötigt Rockwood Lithium optimale Rahmenbedingungen, die am bisherigen Frankfurter Firmensitz aufgrund fehlender Erweiterungsmöglichkeiten nicht gegeben waren. Im Industriepark bezieht das Unternehmen mit 120 Mitarbeitern topmodern ausgestattete Büro- und Laborflächen in einem erst vor wenigen Jahren errichteten Forschungsgebäude, das aufgrund einer innovativen Konzeption mit dem Bedarf der Nutzer weiterentwickelt werden kann. Die Betreibergesellschaft Infraserv Höchst hat für den neuen Standortpartner rund 7.000 m² Büro- und Laborflächen bereitgestellt und verschiedene Sondereinbauten realisiert, die für die anspruchsvollen Forschungsaktivitäten des Unternehmens erforderlich sind.
„Beste Voraussetzungen für weiteres Wachstum"
„Mit der Standortverlagerung schaffen wir beste Voraussetzungen für weiteres Wachstum und eine erfolgreiche Zukunft des Unternehmens", so Dr. Steffen Haber, Vorsitzender der Geschäftsführung der amerikanischen Chemiefirma. „Zudem finden wir hier eine bedarfsgerechte Infrastruktur vor. So können wir uns ganz auf unser Kerngeschäft konzentrieren, da viele erforderliche Services erbracht werden." Weitere Argumente für die Standortauswahl seien die verkehrsgünstige Lage und die Nähe zum Frankfurter Flughafen, die für ein weltweit operierendes Unternehmen von großer Bedeutung sind. Auch das am Standort vorhandene Netzwerk aus mehr als 90 Unternehmen der Chemie- und Pharmabranche, verwandten Prozessindustrien sowie vielen Spezial-Dienstleistern ist für Rockwood sehr attraktiv.
„Einmaliges Gesamtpaket für forschende und produzierende Firmen"
Dr. Roland Mohr, Geschäftsführer der Industriepark-Betreibergesellschaft, freut sich über den neuen Standortteilnehmer. „Die Standortentscheidung eines Weltmarktführers, der sich in einem sehr innovativen und zukunftsträchtigen Marktsegment ausgezeichnet positioniert hat, belegt einmal mehr die Attraktivität des Industrieparks als Forschungs- und Produktionsstandort", so Dr. Mohr. „Durch die Verbindung aus industriespezifischen Dienstleistungen, einer technisch anspruchsvollen und bedarfsgerechten Infrastruktur sowie den logistischen Vorzügen und der für viele Unternehmen interessanten Nähe zu potenziellen Kunden und Partnern können wir forschenden und produzierenden Unternehmen ein einmaliges Gesamtpaket anbieten."
Clariant errichtet neues Forschungszentrum
Neue Standortteilnehmer beziehen bestehende Laborgebäude, bereits lange am Standort beheimatete Unternehmen investieren in neue Projekte: Der Schweizer Spezialchemieproduzent hat im Südosten des Standortes ein hochmodernes Forschungs- und Laborgebäude errichtet, das Clariant Innovation Center. Mit rund 100 Mio. € handelt es sich um eines der größten Investitionsprojekte der letzten Jahre im Industriepark Höchst. Das Chemieunternehmen konzentriert einen großen Teil der Forschungs- und Entwicklungsarbeit am Standort und koordiniert von Höchst aus die globalen Aktivitäten. Rund 500 Mitarbeiter werden in diesem zukunftsorientierten, auch architektonisch hochinteressanten Gebäude tätig sein.
CO2-Produktionsanlage mit positivem Umwelt-Effekt
Darüber hinaus wird auch in den Ausbau der Produktionskapazitäten investiert. Standortgesellschaften wie Sanofi, Bayer CropScience oder Celanese erweitern und modernisieren ihre Anlagen, und auch im Produktionsbereich kommen neue Standortteilnehmer hinzu. Beispielsweise die CO2 Betriebsgesellschaft, ein Joint Venture von vier mittelständischen Gaseherstellern, an dem die Westfalen AG aus Münster mit 50 % beteiligt ist. Das Unternehmen errichtete eine Kohlendioxid-Produktionsanlage im Industriepark. Ein Projekt mit einem erheblichen ökologischen Nutzen: Denn das Kohlendioxid entsteht bei einer benachbarten Chemie-Produktionsanlage und war ein bislang nicht genutztes Abfallprodukt. Durch die Anbindung an die neue Anlage kann das Treibhausgas sinnvoll verwendet werden, die CO2-Emission der Produktionsanlage gehen deutlich zurück - eine hocheffiziente Win-Win-Situation und ein hervorragendes Beispiel dafür, wie an einem großen Industriestandort gut funktionierende Netzwerke entstehen und innovative Projekte umgesetzt werden können. Das Gas wird in verschiedenen Branchen eingesetzt: In der Wasseraufbereitung, etwa zur Neutralisierung alkalischer Abwässer, in der Metallverarbeitung als Schutzgas in der Schweißtechnik oder auch bei der Herstellung von Lebensmitteln, unter anderem als Getränkezusatz. Auch in der pharmazeutischen Industrie wird Kohlendioxid benötigt, das hohen Qualitätsstandards entsprechend muss. Für die neue Anlage kein Problem: Sie erreichte höchste Reinheitsgrade. Die Produktionskapazität beträgt 28.000 t/a.
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Infraserv GmbH & Co. Höchst KG
Industriepark Höchst, Gebäude C 770
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