Logistik & Supply Chain

Logistik-Neubau bei Wala Heilmittel: Nachhaltig und digital

14.04.2021 - Auf dem deutschen Kosmetikmarkt ist Naturkosmetik das größte Wachstumssegment.

Im vergangenen Jahrzehnt hat sich der Umsatz fast verdoppelt und liegt mittlerweile bei 1,4 Mrd. EUR. Dieser Trend zu möglichst natürlichen Produkten und einem ganzheitlichen Gesundheitsbewusstsein hat auch Wala Heilmittel großes Wachstum beschert. Dies bewog das Unternehmen zur Investition in einen Logistik-Neubau.

Weltweit beliefert der schwäbische Naturheilmittel- und Naturkosmetikhersteller heute 40 Länder mit seinen Produkten. Pro Jahr verlassen rund 2,3 Mio. Lieferungspositionen das Haus. Um dieses steigende Sendungsaufkommen weiterhin bewältigen zu können, hat das Unternehmen 45 Mio. EUR in ein neues Vertriebs- und Logistikzen­trum investiert. Das neue Gebäude erfüllt hohe Standards in Bezug auf Umweltschutz, Energieeffizienz und Leistungsfähigkeit der Logistiktechnologie.

 

Nachhaltigkeit als Maßstab des Erfolgs

Bereits vom ersten Spatenstich an spielte der Umweltschutz eine wichtige Rolle. So wurde die Außenanlage nach Aspekten der Biodiversität mit Wildblumenwiesen, heimischen Sträuchern und alten Obstbaum­sorten angelegt. Das Gebäude selbst wird ausschließlich mit Ökostrom betrieben. Um möglichst viel Energie einzusparen, machte sich Wala auch die natürlichen Gegebenheiten zu Nutze: Die temperaturgeführten Pharmalagerbereiche sind zu guten Teilen in das Erdreich eingebunden und werden auf diese Weise natürlich gekühlt.

Das Gebäude kommt mit einer energieeffizienten LED-Beleuchtung aus, nutzt Logistiktechnik mit Energierückgewinnung, wird über ein eigenes Blockheizkraftwerk mit Strom und in Kombination mit einer CO2-neutralen Pelletsheizung mit Wärme versorgt. Zudem verfügt es über eine Fotovoltaik-Anlage. Durch die Kombination dieser Maßnahmen konnte die bei der Planung gültige Energieeinsparverordnung um 30 % unterschritten werden.

 

Automatisierte Logistiklösungen für maximale Effizienz

Für einen wirtschaftlichen Betrieb des Logistikzentrums kommen u.a. flächenreduzierte Automatisierungslösungen zum Einsatz. Wala setzt auf automatisierte Paletten- und Kleinteilelager mit einer Kapazität von 12.000 Euro-Paletten bzw. 13.000 Tablaren/Behältern und einem Shuttlelager zur schnellen direkten Versorgung der Kommissionierplätze. Die digitalen Alltagshelfer machen das Logistikzentrum nicht nur effizienter, sondern tragen auch zur Entlastung der Mitarbeitenden bei.

Beispielsweise werden den Mitarbeitenden für die Kommissionierung die Behälter und Paletten just in time per Fördertechnik bereitgestellt. Dies erfolgt ergonomisch auf Arbeitshöhe mittels höhenverstellbarer Arbeitsplätze, Bühnen und Hubtischen.

Eine weitere Besonderheit: Die neuen Paletten- und Kleinteilelager wurden als sauerstoffreduzierte Lager konstruiert. Damit konnten die aufwändigen Konstruktionen bzw. Unterteilungen zur Einhaltung des Brandschutzes vermieden werden. Mit einem sog. Inertisierungsverfahren wird der Sauerstoff dabei auf einem so niedrigen Niveau gehalten, dass kein Brand entstehen kann.

Mit dem neuen Logistikzentrum stellt sich Wala für die Zukunft auf: Das Gebäude gliedert sich in mehrere, eigenständige Bauteile, die aneinander angrenzen oder durch Brücken miteinander verbunden sind. Diese einzelnen Module können alle im Bedarfsfall unkompliziert separat erweitert werden. Damit lässt sich der Gebäudekomplex auch für zukünftige Herausforderungen anpassen.

Autoren

Zur Person

Axel Heueis ist Associate Partner bei Drees & Sommer und seit 2001 für das Unternehmen tätig. Im Experten-Team Life Sciences betreut er Projekte der Pharmaindustrie für Produktions- und Laborgebäude, bspw. für Wala Heilmittel. Heueis studierte an der Technischen FH Berlin Bauwirtschaft und Bauplanung und hat seit 2011 einen Lehrauftrag für Projektmanagement an der Hochschule München, Fakultät Architektur.

Zur Person

Seit 2004 ist Uwe Strofus Abteilungsleiter Technik bei Wala Heilmittel. Für das Unternehmen hat er bereits mehrere Projekte gesteuert, u a. den Neubau der Produktionsgebäude für Salben und Liquida, sowie eines neuen Laborgebäudes. Vor Wala sammelte er Erfahrungen als Betriebsleiter in einem Schweißfachbetrieb sowie als Leiter Komponenteneinkauf bei Schuler Pressen in Göppingen.

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