Lobbe Industrieservice leert Katalysator bei der BASF
Der Wechsel wurde mit Life-Support-System erfolgreich gemeistert
Die Herausforderungen für den Wechsel des Katalysatormaterials – kurz Kat-Wechsel – sind immens: hoher Personaleinsatz von Seiten des Unternehmens Lagupres, einer spanischen Beteiligungsgesellschaft von Lobbe, Teams vom eigenen Industrieservice West und Süd müssen koordiniert und eingewiesen werden. Alle Arbeiten finden unter höchsten Sicherheitsstandards mit einem Life Support System statt – also umgebungsluftunabhängig inklusive Kommunikationseinheit und Sicherheitsgeschirr. Die Reaktoren müssen in einem zeitlich knappen Rahmen entleert werden.
Von Reststoffen befreit
Die Reaktoren, die das Kat-Material enthalten, fassen zusammen 500 t. Im Katalysatorraum befindet sich nicht nur das Kat-Material, es ragen auch Thermoelemente in den Raum hinein, die von den Fachwerkern umgangen werden müssen, da ansonsten die Schutzanzüge beschädigt werden könnten. Ein weiteres umsichtiges Vorgehen erfordert das Kat-Material selbst. Kommt dieses mit Flüssigkeit in Berührung, kommt es zur Entstehung von Gefahrstoffen. Aus diesem Grund müssen die Behälter so von Reststoffen befreit werden, dass die Mitarbeiter mit Atemluft von außen versorgt werden und durch ein Life Support System abgesichert sind. Denn ohne ein Einsteigen in die Behälter durch die nur 60 cm im Durchmesser großen Mannlöcher geht es nicht.
30 m in die Tiefe geht es dann für die Experten, die im Katalysatorraum arbeiten – und dort sind nur 80 cm Platz. Der Katalysator ist hart wie Granit und muss zunächst mit speziellen Pressluftanlagen manuell gelockert werden. Den Staub und die festen Reste saugen insgesamt vier Luftförderanlagen ab, die unterhalb der 48 m hohen Arbeitsbühne positioniert sind. Im Anschluss wird das Kat-Material unter Atemschutz aus den Luftförderanlagen in Bigbags umgefüllt und fachgerecht entsorgt.
Saubere Atemluft
Ebenfalls am Boden positioniert ist der Leitstand für das Life Support System. Damit wird die Luftzufuhr jedes Mitarbeiters reguliert, das Personal kontinuierlich in den Kat-Behältern per Video überwacht, so dass bei unvorhergesehenen Schwierigkeiten umgehend reagiert werden kann – um bspw. den Mitarbeiter am Sicherheitsgeschirr wieder aus dem Behälter zu befördern. Im Umgang mit den LSS-Systemen sind die spanischen Kollegen versiert. Dennoch wurde vorab in Mutterstadt eine Schulung und Einweisung auf dieses neue System durchgeführt. Die angeschirrten Fachwerker im Inneren des Reaktors tragen einen Helm, der sie mit sauberer Atemluft im leichten Überdruck versorgt und in den eine Kommunikationseinheit integriert ist. Nur durch diese Sicherheitsvorkehrung ist das Arbeiten im Reaktor überhaupt möglich – und das mit großem Erfolg: Die Teams haben innerhalb von 14 Tagen insgesamt 500 t des Kat-Materials entfernt. Der Kunde ist zufrieden.
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