Strategie & Management

Industriepark Höchst - innovative Bioerdgas-Aufbereitungsanlage in Betrieb

Gemeinschaftsprojekt von Infraserv Höchst und Mainova

09.09.2011 -

Industriepark Höchst erzeugt umweltfreundliches Bioerdgas: Mark Weinmeister, Staatssekretär im hessischen Umweltministerin, die Frankfurter Oberbürgermeisterin Petra Roth sowie Infraserv-Geschäftsführer Dr. Roland Mohr, Dr. Constantin H. Alsheimer, Vorstandsvorsitzender der Mainova und die Geschäftsführer der Infranova Bioerdgas, Sabine Kuhlus und Dr. Heinrich Lienkamp, haben die neue Bioerdgas-Aufbereitungsanlage im Industriepark Höchst in Betrieb genommen. Der Bau der neuen Anlage ist ein Gemeinschaftsprojekt des Energieversorgers Mainova und der Industriepark-Betreibergesellschaft Infraserv Höchst, die für diesen Zweck gemeinsam die Infranova Bioerdgas gegründet haben. In der Anlage wird das im Industriepark Höchst aus organischen Abfällen und Klärschlämmen erzeugte Biogas auf Erdgasqualität aufbereitet und anschließend in das Versorgungsnetz eingespeist.

Baustein bei der Umstellung auf Erneuerbare Energien
"Energie aus Biomasse ist ein wichtiger Baustein bei der Umstellung der hessischen Energieversorgung auf Erneuerbare Energien. Strom und Wärme aus Erneuerbaren Energien tragen immer mehr zur regionalen Wertschöpfung bei. Biomasse und Biogas besitzen gegenüber anderen regenerativen Energieträgern aber einen entscheidenden Vorteil. Sie sind speicherbar und können in den Zeiten zur Stromproduktion genutzt werden, in denen weder Wind- noch Solarstrom produziert werden", so Staatssekretär Mark Weinmeister. Die Frankfurter Oberbürgermeisterin Petra Roth sagte: „Wir können unsere Industriepolitik steuern. Das macht das Zusammenwirken von Mainova und Infraserv Höchst im Namen der Nachhaltigkeit deutlich."

Energieeffizienz als kontinuierliche Aufgabe
Dr. Roland Mohr betonte, dass die effiziente und somit kostengünstige Energieversorgung von Industriestandorten durchaus mit umweltfreundlichen und nachhaltigen Energiekonzepten in Einklang gebracht werden kann, die auch die Nutzung regenerative Energieträger berücksichtigen. „Die Effizienzsteigerung unserer Energieversorgung und -verteilung am Standort ist für uns eine kontinuierliche Aufgabe, bei der im Interesse unserer Kunden die Kostenoptimierung im Vordergrund steht. Doch der effiziente Umgang mit Energie schont gleichzeitig auch natürliche Ressourcen. Und dass der Einsatz alternativer Energieträger auch im industriellen Bereich sinnvoll sein kann, beweist unser erfolgreicher Energiemix", so Dr. Roland Mohr.

Beitrag für den Klimaschutz in der Region
Der Mainova-Vorstandsvorsitzende Dr. Constantin H. Alsheimer sagte: „Diese moderne Anlage ist ein wichtiger Beitrag für den Klimaschutz in der Rhein-Main-Region. Sie trägt dazu bei, den ohnehin umweltfreundlichen Energieträger Erdgas zu schonen. Darüber hinaus ist sie ein Beleg für die besondere technische Leistungsfähigkeit des Mainova-Verbundes und von Infraserv Höchst." Dr. Constantin H. Alsheimer ergänzte: „Die neue Anlage ist zugleich ein Bestandteil in unserer Erzeugungsstrategie bis zum Jahr 2015. Dabei wird die Mainova 500 Millionen Euro in effiziente und klimaschonende Anlagen zur Strom- und Wärmeerzeugung investieren."

Strom und Dampf aus Abfällen
Das Biogas, das in der neuen Aufbereitungsanlage auf Erdgasqualität aufbereitet wird, stammt aus der nahegelegenen Biogasanlage, die Infraserv Höchst bereits 2007 in Betrieb genommen hatte. Hier werden ein Teil der am Standort anfallenden Klärschlämme zusammen mit organischen Abfällen wie Fermentationsrückständen, überlagerten Lebensmitteln oder anderen vergärfähigen Abfällen, in Biogas umgewandelt. Diese Anlage, für die eigens ein Verfahren entwickelt wurde, um industrielle Klärschlämme mit Co-Substraten zu verarbeiten, ist eine der größten ihrer Art in Deutschland. Anders als bei vielen anderen Biogas-Anlagen werden im Industriepark Höchst keine landwirtschaftlichen Nahrungsmittel eingesetzt. Bislang wurde das Biogas in nachgeschalteten Blockheizkraftwerken zur Erzeugung von Strom und Dampf für die produzierenden Unternehmen im Industriepark eingesetzt. Deutlich effizienter ist allerdings die Aufbereitung auf Erdgasqualität und die Einspeisung in das öffentliche Versorgungsnetz.

Bioerdgas in öffentliche Erdgasnetz eingespeist
Als Betreiber der neuen Anlage hat Infranova insgesamt fünf Millionen Euro in das Vorhaben investiert. In der Anlage werden dem Biogas zunächst alle unerwünschten Begleitstoffe entzogen. Im Anschluss wird das entstandene Rohbiogas auf Netzdruck verdichtet. Der Brennwert wird durch die Beigabe von Flüssiggas erreicht, und nach der Odorierung wird das Bioerdgas in das öffentliche Erdgasnetz eingespeist. Die Anlage der Infranova zeichnet sich besonders durch zwei hochmoderne Komponenten aus: Zum einen kommt die Aminwäsche zum Einsatz, um das Rohbiogas auf Erdgasqualität zu bringen. Die zweite Komponente, die die Anlage in Höchst auszeichnet, ist der besonders geringe Methanschlupf. Dieses unkontrollierte Entweichen von Methan wurde durch die hohe Trennfähigkeit des Aminwäscheverfahrens auf das technisch mögliche Minimum reduziert.

Die neue Anlage wird pro Jahr bis zu 80 Millionen Kilowattstunden Bioerdgas produzieren, was dem Verbrauch von etwa 4.000 Haushalten entspricht. Der Ersatz von konventionellem Erdgas durch klimafreundlich gewonnenes Bioerdgas aus dem Industriepark Höchst schont die begrenzt verfügbare Ressource Erdgas, damit werden die Kohlendioxid-Emissionen jährlich um rund 16.000 Tonnen reduziert.

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Infraserv GmbH & Co. Höchst KG

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