Hafen Straubing eröffnet neue Labore für biobasierte Produkte
06.12.2016 -
Neben dem Ausbau wissenschaftlicher Einrichtungen in Straubing, der Region der Nachwachsenden Rohstoffe, soll die wirtschaftliche Entwicklung in diesem Sektor weiter gestärkt werden. Die Bayerische Staatsregierung und der Zweckverband Hafen Straubing-Sand arbeiten aktuell am Ausbau von Infrastrukturen für die ökonomische Nutzung von Biomasse im Hafen Straubing-Sand. Besonderer Fokus wird dabei auf die industrielle Biotechnologie gelegt. Nun wurden neue S1-Standard Labore, die insbesondere Start-ups ansprechen sollen, eröffnet.
Straubing ist Bayerns Modellregion für die Nutzung nachwachsender Rohstoffe. Der Freistaat investiert in der niederbayerischen Stadt seit Jahren in diese Profilbildung. Mit dem Kompetenzzentrum für Nachwachsende Rohstoffe, in dem das Wissenschaftszentrum, das Technologie- und Förderzentrum, der Verein Carmen sowie der Fraunhofer Institutsteil BioCat der IGB kooperieren, lag der Schwerpunkt bislang hauptsächlich auf Wissenschaft und Forschung. Unter anderem sollen bis zum Jahr 2019 1.000 Studenten in Straubing in insgesamt acht Bachelor- und Masterstudiengängen, darunter industrielle Biotechnologie und -verfahrenstechnik, eingeschrieben sein. Elementar für die ganzheitliche Entwicklung der Region ist jedoch die Stimulierung des Transfers von Forschung in wirtschaftliche Umsetzung. Ein Baustein dieser Entwicklung ist die Bereitstellung bezugsfertiger Laborflächen im BioCubator, dem Unternehmerzentrum für Nachwachsende Rohstoffe im Hafen Straubing-Sand. In den letzten Monaten wurde hierzu, gefördert vom Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie, in mikrobiologische S1-Standard Labore investiert. Nun wurden die Räumlichkeiten von Franz Josef Pschierer, Staatssekretär im Bayerischen Wirtschaftsministerium, offiziell eröffnet.
Gute Startbedingungen für junge Unternehmen
„Junge Unternehmen, die sich mit der stofflich-chemischen Nutzung von Biomasse beschäftigen, können sich eigene standardisierte Labore häufig nicht leisten. Mit dem BioCubator stellt der Freistaat Bayern Laborflächen an einem attraktiven Standort zur Verfügung. Gerade Ausgründungen aus dem Kompetenzzentrum sollen mit ihrer Firma in Straubing bleiben. Wer in Bayern von Nachwachsenden Rohstoffen spricht, kommt an der wissenschaftlichen und unternehmerischen Kompetenz in Straubing nicht vorbei“, begründet Staatssekretär Franz Josef Pschierer die finanzielle Unterstützung des Freistaats.
Die ersten 150 m² der fertiggestellten Laborflächen wurden bereits bezogen. Seit September hat die Cascat, ein Startup der industriellen Biotechnologie und Ausgründung aus dem Wissenschaftszentrum Straubing, ihren Firmensitz im BioCubator. Das Startup-Unternehmen arbeitet an neuen, biobasierten Herstellungsrouten für chemische Stoffe, die bislang auf Erdölbasis produziert werden, sog. biologisch-chemischen Kaskaden. „Cascat ist der Beweis dafür, dass unsere Arbeit, Straubing als Wissenschafts- und Hochschulstadt zu etablieren, Früchte trägt“, so Straubings Oberbürgermeister Markus Pannermayr und stellvertretender Vorsitzender der Zweckverbands Hafen Straubing-Sand, der künftig die Labore vermieten wird.
Leuchtturm für biobasierte Wirtschaft
Der Geschäftsleiter des Verbands, Andreas Löffert, sieht weiteres Entwicklungspotenzial für den Standort. Neben den neuen Laboren würden in den nächsten Jahren, auch in Zusammenarbeit mit der Bayerischen Staatsregierung, weitere Projekte in Angriff genommen, die den Standort als Leuchtturm für die biobasierte Wirtschaft in Bayern weiter stärken. Man werde sich dabei vor allem auf die Bereitstellung von Infrastruktur, die Unterstützung von Wissenstransfer und die Stimulierung von Unternehmensgründungen konzentrieren. (op)