Halbierung der CO₂-Emissionen im Hafen

Der erste Schritt in Richtung einer klimaneutralen Zukunft ist die Halbierung der CO2-Emissionen. Zu diesem Zweck hat der Hafen Antwerpen 'Antwerp@C' gegründet, ein Konsortium mit seinen Partnern BASF, Ineos, Air Liquide, Borealis, ExxonMobile, Fluxys und Total, um die technische und wirtschaftliche Machbarkeit einer CO₂-Infrastruktur zur Abscheidung und Speicherung von Kohlendioxid zu untersuchen. Ziel ist es, dieses CO₂ in Zukunft als Rohstoff in chemischen Produktionsprozessen wiederzuverwenden. Schiffe und Pipelines transportieren ungenutztes CO₂ zu leeren Öl- und Gasfeldern.

Multi-Fuel-Hafen reduziert Luftverschmutzung

Der Hafen von Antwerpen bunkert jährlich 6,5 Mio. t konventionelle Kraftstoffe und ist damit der fünftgrößte Bunkerhafen der Welt. Die Umstellung auf einen Multi-Fuel-Hafen zielt darauf ab, die Auswirkungen der Schifffahrtsindustrie auf die Luftverschmutzung zu reduzieren. Dank der neuen FlexFueler-Barge ist LNG seit März 2021 im gesamten Hafen von Antwerpen als Schiffstreibstoff verfügbar. Die Verwendung von LNG reduziert die Emissionen von Schwefel und Partikeln auf vernachlässigbare Mengen. Darüber hinaus werden bis zu 85 % weniger Stickoxide und deutlich weniger Treibhausgase in die Luft abgegeben.

Im Jahr 2022 wird der Hafen Antwerpen das Projekt "Power-to-Methanol" starten. Methanol ist ein wichtiger Mehrzweck-Rohstoff für die chemische Industrie und hat darüber hinaus viele weitere industrielle Anwendungen. Die Power-to-Methanol-Demoanlage auf dem Antwerpener Inovyn-Gelände wird 8.000 t nachhaltiges Methanol produzieren. Durch die Kombination von abgeschiedenem CO₂ mit nachhaltig erzeugtem Wasserstoff vermeidet dieser Produktionsprozess eine entsprechende Menge an CO₂-Emissionen. "Ein Meilenstein in der nachhaltigen Methanolproduktion im Hafen von Antwerpen und ein absolutes Novum für Belgien", betont Jacques Vandermeiren (CEO von Port of Antwerp). Künftig soll Methanol auch als nachhaltiger Treibstoff zum Beispiel für Schlepper und den Straßenverkehr dienen.

Bis 2025 wird die wachsende LNG-Bunkerinfrastruktur im Hafen Antwerpen auch für andere Arten von kohlenstoffneutralem Kraftstoff genutzt werden, wie flüssiges Biogas (aus organischen Abfällen) oder flüssiges synthetisches Methan (aus grünem Wasserstoff und aufgefangenem CO₂). Beide bieten skalierbare Lösungen, da sie als Kraftstoffe im maritimen Sektor verwendet werden können.

NextGen District: Verankerung der Kreislaufwirtschaft

Mit der Schaffung des NextGen District reserviert der Hafen Antwerpen ein 88 Hektar großes Gewerbegebiet für die kommerzielle Entwicklung von Initiativen im Bereich der Kreislaufwirtschaft. Im NextGen District haben alle Organisationsgrößen, von großen Unternehmen bis hin zu Start-ups, die Möglichkeit, ihre Kräfte zu bündeln. Durch gegenseitige Zusammenarbeit, wie z.B. die gemeinsame Nutzung einer Wasseraufbereitungsanlage oder den Austausch von Restprodukten, wird ein neuer Cluster entstehen, in dem Altprodukte wieder in verwertbare Rohstoffe umgewandelt werden. Der Hafen Antwerpen sucht aktiv nach Unternehmen, die sich auf diesem Gelände ansiedeln möchten. Der Hafenbetrieb wird in Kürze ein neues Anfragepaket herausgeben, mit dem sich Interessenten bewerben können.

PIONEERS-Konsortium entwickelt Green Port

Neben diesen nachhaltigen Partnerschaften startet der Hafen Antwerpen zahlreiche weitere Projekte mit dem Ziel, einen klimaneutralen Hafen zu erreichen. So erhielt das PIONEERS-Konsortium unter der Leitung von Port of Antwerp einen Zuschuss von 25 Mio. EUR aus dem europäischen Programm Horizon 2020.

PIONEERS ist eine internationale Zusammenarbeit von sechsundvierzig Partnern, die Lösungen zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen in europäischen Häfen entwickelt. Das Konsortium richtet neunzehn Pilotprojekte für die Produktion und Versorgung mit grüner Energie, nachhaltiges Hafendesign, Verkehrsverlagerung, Optimierung von Rohstoffströmen und den digitalen Wandel ein.

Ein großer Teil der Pilotprojekte wird im Hafen von Antwerpen stattfinden. Auf diese Weise wird der Hafen von Antwerpen bald ein lebendes Beispiel dafür sein, wie ein grüner Hafen aussehen wird. Das Projekt wird Ende 2021 beginnen und 5 Jahre laufen.

Port of Antwerp-Bruges: Nachhaltige Ambitionen

Mit dem geplanten Zusammenschluss des Hafens von Antwerpen und des Hafens von Zeebrügge im Jahr 2022 bündeln die beiden wichtigsten belgischen Seehäfen ihre Kräfte, um das "Energie-Tor zu Europa" zu werden.

"An der Küste liegt Zeebrügge mit seinem LNG-Hafen, während 80 km entfernt Antwerpen liegt, mit dem größten Chemie-Cluster Europas. Die Verbindung der beiden Häfen mit Pipelines für den Transport von CO₂ und grünem Wasserstoff bietet die Chance, die bestehende Industrie nachhaltig zu erhalten und die weitere Entwicklung der Energiewende zu unterstützen", sagt Jacques Vandermeiren. "Es entstehen nicht nur zusätzliche Investitionsmöglichkeiten für Kunden, sondern es kann auch die Entwicklung einer Kreislaufwirtschaft effizienter angegangen werden."

Erneuerbare Energie im großen Stil erzeugen und alternative Energiequellen importieren, speichern und in nachhaltige Bausteine für den Chemiesektor umwandeln. Dies ist ein weiterer Baustein, mit dem der Hafen Antwerpen zum ersten europäischen Hafen werden will, der Mensch, Klima und Wirtschaft in Einklang bringt.

Der Hafen von Antwerpen sucht nach Innovatoren, die gemeinsam Projekte entwerfen, entwickeln und umsetzen, die ein Beispiel für echte Veränderungen sind. Vom linearen zum zirkulären Weg. Vom Benutzen zum Erneuern. Sind Sie bereit, sich uns anzuschließen? Für weitere Informationen über den NextGen District: NextGen District | Hafen Antwerpen

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