Covestro führt Polycarbonate aus recycelten Materialien für hochreine Anwendungen ein
Gemeinsame Entwicklung mit Neste und Borealis führt zu erstem Produkt aus chemisch recyceltem Post-Consumer-Abfall
Im Zusammenhang mit seiner vollständigen Ausrichtung auf die Kreislaufwirtschaft setzt Covestro u.a. auf eine intensive Zusammenarbeit mit Partnern. Für dieses Projekt kooperiert das Unternehmen mit Neste und Borealis sowohl bei den Entwicklungen als auch der eigenen Versorgung mit den entsprechenden Rohstoffen.
Erste Gespräche mit Automobilherstellern für eine Serienanwendung eines hochreinen Polycarbonats sind vielversprechend, da es sich um ein transparentes Polycarbonat handelt, das auf chemisch recycelten Rohstoffen basiert.
„Wir freuen uns sehr, unser bestehendes Portfolio an nachhaltigeren Polycarbonaten mit dieser neuen Produktreihe zu erweitern, die einen weiteren Meilenstein beim Aufbau der Kreislaufwirtschaft darstellt", erklärt Lily Wang, globale Leiterin der Geschäftseinheit Engineering Plastics bei Covestro. „Gemeinsam mit unseren Partnern tragen wir bereits heute dazu bei, fossile Ressourcen zu schonen und bestehenden Abfallströmen ein zweites Leben zu geben."
Der Rohstoff für Makrolon RP wird von Neste und Borealis geliefert: Neste liefert hochwertige recycelte Rohstoffe für neue Polymere, die dann von Borealis zu Phenol und Aceton verarbeitet werden, bevor sie ihren Weg zu Covestro finden, um Makrolon RP herzustellen.
„Durch chemisches Recycling können wir recycelte Materialien auch für die anspruchsvollsten Anwendungen ermöglichen", sagt Jeroen Verhoeven, Vice President Value Chain Development für den Polymer- und Chemiebereich von Neste. „Damit können wir Unternehmen in verschiedenen Sektoren helfen, ihre Recyclingziele zu erreichen – und wir freuen uns, dass Covestro dies in die Tat umsetzt."
„Borealis freut sich sehr, Covestro bei dieser wichtigen Initiative zu unterstützen, die dazu beiträgt, glaubwürdige nachhaltige Lösungen anzubieten und zu zeigen, wie wichtig die Zusammenarbeit in der Wertschöpfungskette ist, um Abfall einen neuen Wert zu verleihen", sagt Thomas Van De Velde, Borealis Senior Vice President Base Chemicals.
Immer mehr Industriezweige fragen nach Produkten mit einem bestimmten Anteil an recycelten Rohstoffen, auch in Erwartung kommender gesetzlicher Anforderungen oder freiwilliger Programme, wie zum Beispiel der in Überarbeitung befindlichen europäischen Altauto-Richtlinie (ELV) und dem U.S. Electronic Product Environmental Assessment Tool (EPEAT) für Elektronikprodukte. Die RP-Serie bietet die gleiche Qualität wie die etablierten fossilen Typen und gehört zur CQ-Familie von Covestro. Mit diesem Suffix kennzeichnet das Unternehmen Produkte, die mindestens 25% alternative Rohstoffe enthalten. An bestimmten Standorten, wie zum Beispiel in Krefeld-Uerdingen, werden die Kunststoffe der neuen Reihe auch ausschließlich mit erneuerbarem Strom hergestellt.
Neben Anwendungen in der Automobilindustrie will Covestro auch andere Schlüsselbranchen wie die Elektro- und Elektronikindustrie und das Gesundheitswesen adressieren. Ziel ist es, hochwertige und langlebige Produkte mit chemisch recycelten Ausgangsstoffen herzustellen. Am Ende einer langen Nutzungsphase können die Kunststoffe durch mechanisches Recycling und die Weiterentwicklung chemischer Recyclingtechnologien noch ein "drittes Produktleben" erreichen.
Die neue Serie ergänzt das bestehende Portfolio von Covestro an nachhaltigeren Polycarbonaten – die mechanisch recycelten Makrolon R-Produkte und die zertifizierten, massenbilanzierten Typen der Makrolon RE-Serie, die aus Bioabfällen und Bioreststoffen hergestellt werden. Die RE-Serie ist jetzt auch mit einem Anteil von 25% an erneuerbaren, nachhaltigen Rohstoffen erhältlich.