Chemie-Arbeitgeber sehen Einigungschancen skeptisch
04.02.2014 -
„Derzeit sieht es nicht so aus, als wäre schon in Hannover eine Einigung realistisch", fasst BAVC-Verhandlungsführer Hans-Carsten Hansen die Ausgangslage vor der zweiten bundesweiten Verhandlung in der Chemie-Tarifrunde 2014 zusammen. „Allerdings wäre es eigentlich für die Chemie nicht ungewöhnlich, in der zweiten Runde zu einer Einigung zu kommen. Dafür muss aber noch viel passieren: Arbeitgeber und Gewerkschaft liegen in den zentralen Streitfragen noch sehr weit auseinander. Wir fordern die IG BCE deshalb auf, ihre Bringschuld jetzt zu erfüllen, indem sie Abstand nimmt von Maximalforderungen. Für eine Annäherung brauchen wir qualifizierte Bewegung am Verhandlungstisch."
Die zweite Runde der bundesweiten Chemie-Tarifverhandlungen ist angesetzt für den 4. und 5. Februar 2014 in Hannover. Verhandelt wird für 550.000 Beschäftigte in 1.900 Betrieben der chemischen und pharmazeutischen Industrie.
BAVC-Verhandlungsführer Hans-Carsten Hansen: „Abschluss auf Kosten der Wettbewerbsfähigkeit würde Arbeitsplätze gefährden"
Hans-Carsten Hansen unterstrich, das Ziel der Arbeitgeber sei ein für beide Seiten tragbarer Kompromiss. „Klar ist, dass die Beschäftigten am Ende mehr Geld in der Tasche haben werden. Das wird mehr sein als ein Inflationsausgleich, aber das wird bei Weitem weniger sein als 5,5%", sagte der BAVC-Verhandlungsführer. „Ein Abschluss auf Kosten der Wettbewerbsfähigkeit würde Arbeitsplätze gefährden. Das machen wir auf gar keinen Fall mit."
Ausbildung und Übernahme: „Chancen schaffen statt Risiken minimieren"
Zusätzlich erschwert werden die Verhandlungen durch die Übernahmeforderung der IG BCE. Hans-Carsten Hansen: „In Sachen Nachwuchssicherung sind wir in den letzten zehn Jahren sehr erfolgreich damit gefahren, zusätzliche Ausbildungs-Chancen zu schaffen statt überschaubare Risiken zu minimieren. Kern dieser Überzeugung ist der Grundsatz „Ausbildung geht vor Übernahme". Für die Übernahmefrage brauchen wir eine Antwort, die zur Chemie-Industrie passt: eine intelligente Formel ohne Zwang, die keine Kollateralschäden bei der hohen Ausbildungsbereitschaft der Unternehmen verursacht."