Boehringer Ingelheim investiert in neues Entwicklungszentrum
Investition in Biberach bündelt biopharmazeutische Entwicklung
Boehringer Ingelheim hat den Grundstein für das “Biologicals Development Center” (BDC), eine 230 Mio. EUR-Investition am Forschungs- und Entwicklungsstandort des Unternehmens in Biberach gelegt.
„Das BDC ist ein weiterer wichtiger Baustein in unserer langfristigen Strategie, mit der wir auf einen zunehmenden Anteil biologischer Arzneimittel in unserer Pipeline setzen – insbesondere in zwei unserer therapeutischen Kernbereiche, nämlich Immunonkologie und Immunologie”, erklärt Fridtjof Traulsen, Corporate Senior Vice President Development. „Der Anteil biologischer Wirkstoffe in der Forschungspipeline von Boehringer Ingelheim hat sich in den vergangenen Jahren stetig erhöht, auf mittlerweile bereits 40 Prozent.“
In dem neuen Gebäude werden biologische Analytik, Prozessentwicklung sowie die Medikamentenherstellung für klinische Studien unter einem Dach zusammengeführt, das verkürzt die Wege und fördert Synergien. Gleichzeitig wird die Entwicklungskapazität insgesamt erhöht. Mit dem schrittweisen Einzug in das Gebäude ab Ende 2020 wird das Entwicklungsteam in Biberach um weitere 100 auf insgesamt 500 Mitarbeitende anwachsen.
„Baden-Württemberg ist schon heute Pharmastandort Nr. 1 in Deutschland – das BDC ist ein starkes Signal, um diese Kompetenz weiter auszubauen“, begrüßte Baden-Württembergs Wirtschafts- und Arbeitsministerin Nicole Hoffmeister Kraut MdL die Investition von Boehringer Ingelheim. Gesundheitswirtschaft und Biotechnologie stünden für die Zukunftsfähigkeit des Landes, ein vom Wirtschaftsministerium in Auftrag gegebenes Standortgutachten erkenne in diesen Bereichen erhebliche neue Wertschöpfungspotentiale.
„Unsere kontinuierlichen Investitionen in Forschung und Entwicklung stärken den Forschungsstandort Deutschland. Wir setzen auf ein forschungs- und bildungspolitisches Umfeld, das günstige Rahmenbedingungen schafft.”, sagt Landesleiter Stefan Rinn. „Allerdings fehlt in Deutschland derzeit eine indirekte, steuerliche Forschungsförderung, wie sie von mehr als drei Vierteln der OECD-Länder angeboten wird. Dies ist ein klarer Nachteil im internationalen Wettbewerb um neue attraktive Forschungsstandorte.”
Das neue BDC ergänzt eine Reihe hoher Investitionen in das globale Biopharma-Entwicklungsnetzwerk von Boehringer Ingelheim. Ausgebaut wurden die Kapazitäten in diesem für das Unternehmen wichtigen Bereich mit der Zellkulturanlage in Wien, einer neuen Produktionsstätte für Biopharmazeutika in Schanghai in China, sowie einer Produktionserweiterung in Fremont in Kalifornien, USA. Damit wuchsen auch insgesamt die Investitionen in biopharmazeutische Forschung, Entwicklung und Produktion.
Schon in der Vergangenheit war das Unternehmen erfolgreich in der Entwicklung von Biopharmazeutika, zum Beispiel mit einem monoklonalen Antikörper, der selektiv die Wirkung eines oralen Blutgerinnungshemmers in Notfallsituationen rückgängig macht. Derzeit laufen unter anderem Tests für einen Interleukin-36-Antikörper - ein potenziell erster Wirkstoffkandidat einer neuen Therapieklasse für generalisierte pustulöse Psoriasis, palmoplantare Pustulose sowie Colitis ulcerosa und Morbus Crohn. Boehringer Ingelheim investiert mehr als 20% der Nettoumsatzerlöse des Geschäftes mit Humanpharmazeutika in Forschung und Entwicklung. Mehr als 8000 Mitarbeitende arbeiten in den vier F&E-Kompetenzzentren an einer hochinnovativen Pipeline, die zur Hälfte aus externen Innovationen gespeist wird.