Bayerisches Chemiedreieck: Spatenstich zum Güterverkehrszentrum Burghausen
03.12.2012 -
Die Regioinvest Inn-Salzach hat am 30. November 2012 mit einem symbolischen Spatenstich den Beginn der Bauarbeiten am Güterverkehrszentrum Burghausen eingeläutet: Die 30-Millionen-Euro-Investition für das öffentliche Terminal ist ein wichtiger Standortfaktor für die Optimierung des Logistikstandards und der Infrastruktur des wachsenden Industriestandorts Burghausen und des Bayerischen Chemiedreiecks.
Mit dem symbolischen Spatenstich wurde laut Burghausens Bürgermeister Hans Steindl „eine zukunftsweisende Entscheidung für Burghausen" vorgenommen: Auf dem im Frühjahr gerodeten rund 12 ha großen Gelände westlich der B 20 entsteht bis Ende 2013 das offiziell als „Güterverkehrszentrum Burghausen" bezeichnete Terminal für den kombinierten Verkehr (KV-Terminal). Für die acht ha Güterumschlags- und Gleisfläche sowie die 4 ha Servicebereich haben bereits die ersten Erdarbeiten begonnen.
In Betrieb gehen soll das Terminal Ende 2013 bis Anfang 2014. Laut Steindl wird das Güterverkehrszentrum in zwei Phasen errichtet: Im ersten Abschnitt wird es mit einer Jahres-Kapazität von über 40.000 Hüben Container von Lkw auf die Schiene umladen. Der Umschlagplatz kann damit bereits von Unternehmen bzw. Speditionen aus einem Umkreis von bis zu 40 km genützt werden.
Kombinierter Verkehr bringt Güterverkehr umweltfreundlich auf die Schiene
Das KV-Terminal Burghausen soll möglichst viel Güterverkehr umweltfreundlich und kosteneffizient auf die Schiene bringen. Nach der zweiten Ausbauphase, für die bereits Erweiterungsflächen mit eingeplant sind, wird das Terminal dann rund 1.000 Züge pro Jahr (maximal vier Züge pro Tag) oder maximal 72.000 Container-Hübe leisten. Es wird so gemeinsam mit Salzburg zum Hauptterminal für den kombinierten Verkehr in der Wirtschaftsregion Südostbayern und Land Salzburg
Hinsichtlich des derzeit erfolgenden Ausbaus und der Modernisierung der Hafenterminal-Kapazitäten in Venedig, Triest und Koper für den verstärkten Container-Umschlag aus Asien würden die Terminals in Salzburg und Burghausen durch ihre Lage langfristig noch mehr an Bedeutung gewinnen.
„Die Güterverkehrszentren liegen dann direkt in der Mitte zwischen der Süd-Schienenverbindung und der Nord-Schiene Richtung Hamburg/Rotterdam." Das Burghauser KV-Terminal habe damit eine weitere nachhaltige wirtschaftliche Perspektive.
Vier Terminalbetreiber in der engeren Auswahl
Zur Verbesserung des Logistikstandards forcieren die Stadt Burghausen und die Wirtschaftsförderungsgesellschaft Burghausen seit 2004/2005 die Errichtung eines öffentlichen Güterverkehrszentrums für den kombinierten Verkehr.
Realisiert wird dieses Vorhaben durch ein regionales Investoren-Konsortium, das sich bestehend aus Stadt Burghausen, Landkreis Altötting, VR-Bank Altötting-Mühldorf, Wacker Chemie und Borealis Polymere vor rund einem Jahr als Regioinvest Inn-Salzach gegründet hat. Dieses erfüllt auch öffentliche Aufgaben im Sinne der Optimierung der bestehenden Infrastruktur. Für die Verpachtung des Güterverkehrszentrums an eine Betreibergesellschaft wurde bereits eine Ausschreibung vorgenommen, vier Bewerber sind in der engeren Auswahl.
3-spuriger B20-Ausbau in Sichtweite
Der Landrat des Landkreises Altötting, Erwin Schneider, bezeichnete den Spatenstich als „schönen Tag für die Infrastruktur" und unterstrich die Nachhaltigkeit der Maßnahme, von der nachkommende Generationen noch profitieren würden.
Straßenbaudirektor Sebald König gab eine weitere positive Botschaft für die Infrastruktur-Verbesserung bekannt: Für den dreispurigen Ausbau der B 20 zwischen Burghausen und Marktl als wichtigem Zubringer für das KV-Terminal und das Burghauser Industriegebiet sei der Vorentwurf genehmigt, 2013 werde das Staatliche Bauamt „engagiert in die Planung einsteigen".