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Bayer verkauft Geschäft mit Alzheimer Kontrastmittel an Piramal

22.04.2012 -

Bayer treibt den Umbau seines Geschäfts mit Kontrastmitteln und Diagnostik-Substanzen voran. Bayer werde seine Projekte mit Substanzen zur Molekulardiagnostik an die indische Firma Piramal Healthcare verkaufen, kündigte der Leverkusener Pharma- und Chemiekonzern an. Das Geschäft mit klassischen Röntgenkontastmitteln hatte der Konzern bereits mit der US-Sparte Medrad, die Medizingeräte zur Behandlung von Gefäßverengungen herstellt, in einer neuen Einheit gebündelt. Bayer will mit dem Schritt Ressourcen freimachen, um sich noch stärker auf seine Medikamentenprojekte im Bereich Herz-Kreislauf und Krebs zu konzentrieren. Finanzielle Details wurden nicht mitgeteilt. Piramal wird künftig die weltweiten Rechte an den Molekulardiagnostik-Substanzen besitzen, die bei Diagnose-Scans mit der Positronen-Emissionstomographie (PET) zum Einsatz kommen. Das Geschäft soll noch im laufenden zweiten Quartal unter Dach und Fach gebracht werden. Das wichtigste Entwicklungsprojekt darunter ist Florbetaben, ein radioaktiver Marker, der Patienten vor PET-Gehirn-Scans gespritzt wird. Das Mittel soll spezielle Gehirnablagerungen sichtbar machen, die bei Alzheimer vorkommen. Piramal soll auch für die Marktzulassung des Mittels verantwortlich sein, das aktuell in der dritten Phase der klinischen Entwicklung steckt.
Bayer hatte der Substanz einmal ein jährliches Umsatzpotenzial von in der Spitze 250 bis 500 Mio. € zugetraut. Piramal schätzt, dass neue Diagnostik-Substanzen zur Früherkennung von Alzheimer mittels PET-Scans ein Umsatzpotenzial von bis 1,5 Mrd. US-$ haben können. Konkurrenten haben bereits Substanzen auf dem Markt. So erhielt kürzlich der US-Pharmakonzern Eli Lilly grünes Licht von der US-Gesundheitsbehörde für den Marktstart seiner Substanz Florbetapir f 18. Auch Pfizer und General Electric arbeiten an solchen Mitteln. Piramal plant nach eigenen Angaben, noch in diesem Jahr Zulassungsanträge für Florbetaben zu stellen. Ergebnisse einer Phase-III-Studie sollen Bayer zufolge noch im April auf einem Medizinerkongress in den USA vorgestellt werden.