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Bayer plant Produktionsanlage für CO2 als neuem Rohstoff

21.01.2014 -

Nach einer erfolgreichen Testphase will Bayer das Treibhausgas Kohlendioxid nun kommerziell als neuen Baustein für Kunststoffe nutzen. Dazu hat das Unternehmen mit den Planungen zum Bau einer Produktionsanlage am Standort Dormagen begonnen. Dort soll mit Hilfe von CO2 ein Vorprodukt für hochwertigen Schaumstoff hergestellt werden. Ziel ist, dieses Vorprodukt ab 2015 in größeren Mengen zunächst ausgewählten Weiterverarbeitern zur Verfügung zu stellen.

Die Verwendung von Kohlendioxid ist von Nutzen für die Umwelt. So ersetzt CO2 einen Teil der fossilen Rohstoffe wie zum Beispiel Erdöl, die sonst komplett zum Einsatz kommen. Gleichzeitig erwartet das Chemieunternehmen von dem neuen Verfahren wirtschaftliche Vorteile gegenüber der konventionellen Produktionsweise.

Abgas wird zum gewinnbringenden Rohstoff

„CO2 erscheint in einem neuen Licht: Das Abgas wird zum nützlichen und gewinn¬bringenden Rohstoff. Damit beschreiten wir als eines der ersten Unternehmen auf der Welt völlig neue Wege in der Produktion von Qualitätsschaumstoff", sagt Patrick Thomas, der Vorstandsvorsitzende von Bayer MaterialScience.
Der Werkstoffhersteller hat das Verfahren gemeinsam mit Partnern aus Industrie und Wissenschaft entwickelt und zwei Jahre lang intensiv getestet - im Rahmen des mit öffentlichen Mitteln geförderten Forschungsprojekts „Dream Production". Dabei wurden in einer Pilotanlage am Bayer-Hauptsitz in Leverkusen kleinere Mengen des Vorprodukts Polyol hergestellt, in das Kohlendioxid chemisch fest eingebunden wird.
Die Substanz dient zur Herstellung von Polyurethan-Schaumstoff, der in vielen Alltagsdingen wie Polstermöbeln, Schuhen, Autoteilen und zur Dämmung von Gebäuden und Kühlgeräten genutzt wird. Mit CO2 als Baustein ist das Material qualitativ mindestens ebenso gut wie konventioneller Schaum, der komplett auf fossilen Rohstoffen basiert.

Matratzen aus Kohlendioxid

„Nach erfolgreichem Abschluss der Testphase zünden wir nun die zweite Stufe und streben die Kommerzialisierung an", sagt Thomas. Als erstes solle der neue CO2-basierte Weichschaum zur Herstellung von Matratzen dienen. Die geplante Produktionsanlage werde eine Kapazität von einigen Tausend Tonnen haben. „Natürlich ist das noch nicht genug, um den Bedarf am Markt zu befriedigen", so Thomas weiter. „Aber wir haben hier ein patentgeschütztes Verfahren, und es ist noch offen, ob wir der alleinige Hersteller dieses innovativen Polyols sein werden. Möglich wäre auch, die neue Technik in Lizenz zu geben."

 

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