Wettbewerbsvorteil: Digitaler Materialpass
Mit regulatorischen Anforderungen wie CBAM und der Ökodesignverordnung steigt der Druck auf Unternehmen, Materialdaten nachzuweisen. Das Wiener Softwareunternehmen S1Seven ermöglicht dies mit dem digitalen Materialpass (Digital Material Passport, DMP).

Mit regulatorischen Anforderungen wie CBAM und der Ökodesignverordnung steigt der Druck auf Unternehmen, Materialdaten nachzuweisen. Das Wiener Softwareunternehmen S1Seven ermöglicht dies mit dem digitalen Materialpass (Digital Material Passport, DMP). Der DMP ist ein elektronischer Beleg, der chargenspezifische Informationen fälschungssicher abbildet, ganz einfach aus vorhandenen Softwaresystemen. CEO und Gründer Stefan Grüll erklärt, wie das funktioniert – und warum dies zum Gamechanger für globale Lieferketten wird.
CHEManager: Wie begann die Geschichte von S1Seven? Woher kam die Idee beziehungsweise Initialzündung?
Stefan Grüll: Ich selbst komme aus dem Stahlhandel, wo Analysezertifikate seit Jahrzehnten Pflicht sind. Mit zunehmender Regulatorik und Haftungsrisken wurde klar: Neben der physischen Lieferung braucht es auch eine belastbare Datenlieferkette. Viele Eigenschaften, wie CO2-Fußabdruck oder Rezyklatanteil, lassen sich überhaupt nicht direkt am Produkt messen – sie müssen digital nachgewiesen werden. Daraus entstand S1Seven.
Was sind die Vorteile des Digital Material Passport und was unterscheidet Ihre Lösung von denen von Mitbewerbern?
S. Grüll: Statt neuer Plattformen setzen wir auf ein bewährtes Konzept: Der DMP ist ein digitaler Beleg – wie Lieferschein oder Rechnung. Er kann mit der Lieferung eingebucht werden, enthält maschinenlesbar und verifizierbar fälschungssicher sämtliche mit der konkreten Charge verbundenen Materialdaten. Der Einführungsaufwand sinkt damit gegen Null, und selbst der aktuelle Prozess mit PDF und E-Mail wird unterstützt.
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