22.11.2010 • ThemenHygienePenta

Wenn’s nicht nur sauber sein soll

Die Hygiene ist eines der zentralen Themen im Krankenhaus und muss unter allen Umständen nachweisbar sichergestellt sein, bei gleichzeitig zunehmendem Effizienz- und Kostendruck. Die zentrale Sterilgutversorgung im Münchener Krankenhaus rechts der Isar setzt für die IT-gestützte Prozessteuerung und Dokumentation auf hygienische Medical-PCs.

In dem Universitätsklinikum der Technischen Universität München (TUM), mit über mit über 31 Kliniken und Abteilungen, 3.700 Mitarbeitern und rund 1.100 Betten werden jährlich mehr als 40.000 Patienten stationär und über 170.000 Patienten ambulant versorgt. Für die zentrale Sterilgutversorgung (ZSVA) bedeutet das, dass mehr als 3.000 unkritische, semikritische und kritische Medizinprodukte regelmäßig aufzubereiten sind. Umfangreiche Kontroll- und Dokumentationsmaßnahmen stellen sicher, dass nur nachweislich korrekt aufbereitete Medizinprodukte wieder ausgegeben werden. Die dafür erforderlichen Maßnahmen zur Dokumentation und Verfahrensprüfung sind in der EN 554 festgelegt und umfassen u.a. die automatische dauerhaft identifizierbare Aufzeichnung der Prozessparameter (z.B. Kammertemperatur und -druck), Vergabe von Chargennummern sowie die Produkt- bzw. Chargenfreigabe nach erfolgreicher Aufbereitung. Hinzu kommen die Pflicht zur Durchführung zahlreicher Tests und Referenzprüfungen der Sterilisationsgeräte sowie die in den Verordnungen festgelegte Pflicht zur 10-jährigen Archivierung der Validierungs- und Prozessdaten.

Rechtssichere Dokumentation - von der Anlieferung bis zur Ausgabe
Um den hohen Anforderungen an Qualität und Normen bei gleichzeitig zunehmendem Kostendruck zu begegnen, sind neben qualifiziertem Personal und modernster Sterilisierungstechnik auch eindeutige Prozesse sowie hochverfügbare IT entscheidend, die letztendlich auch für den gesicherten Betrieb der OPs unerlässlich sind. Aus den unterschiedlichen Standards ergeben sich rd. 1.700 unterschiedliche Verfahrensanweisungen sowie diverse ToDos aus dem Hygieneplan. So viele unterschiedliche Arbeitsanweisungen kann kein Mensch auswendig kennen, geschweige denn deren ordnungsgemäße Erfüllung kontrollieren. Unterstützt wird die ZSVA deshalb seit neuestem mit der aktuellen Softwaresuite EuroSDS, die auf vierzehn Windows XP Medical-PC mit Touchscreens und Handscannern installiert ist. Neben der neuen Programmversion steigert auch die Umstellung der gesamten Geräte- und Chargenverwaltung auf berührungslose, schnelle und verwechslungssichere Barcode-Etiketten die Effizienz. Vorher behalf man sich bei der Chargen- und Transportsiebzusammensetzung mit separat erstellten Excel-Listen.
Von der verwandten Hardware wird dabei neben der entsprechenden Rechenleistung höchste Hygiene gefordert, denn im Idealfall ist sie ebenfalls steril. Und ein Gegenstand gilt erst dann als steril, wenn die theoretische Wahrscheinlichkeit, dass ein lebender Keim vorhanden ist, kleiner als 1:1.000.000 ist. Daher brauchte die Sterilgutversorgung Systeme, die für den Einsatz im Reinraum geeignet sind. Hierfür dürfen die Systeme im Idealfall weder Lüfter noch Lüftungsschlitze besitzen. Ein Aspekt, der auch in patientennahen Bereichen, wie OP-, Ambulanz- oder Intensivbereichen und anderen Räumen, die Pathogene beherbergen können, von hoher Relevanz ist: Durch vom PC ausgeblasener Staub oder schlecht zu desinfizierende Eingabegeräte erhöhen das Kontaminationsrisiko erheblich. Demnach sind auch hier komplett geschlossene Systeme ideal. Zur Erhaltung der Sauberkeit und Hygiene reicht bei den Medical-PCs aufgrund der hygienischen Auslegung eine Wischreinigung mit feuchten Tüchern.
Ein weiterer Aspekt ist ebenfalls wichtig: Die Unempfindlichkeit der Systeme gegenüber widrigen Umgebungsbedingungen wie erhöhte Luftfeuchtigkeit oder hohe Temperaturen. In der Nähe von Spülmaschinen, in denen Medizinprodukte bei bis zu 95°C gereinigt werden, würde mit Dampf übersättigte Luft und die hohen Temperaturen konventionelle, lüftergekühlte Systeme mit Lüftungsschlitzen schnell an und über ihre Belastungsgrenzen führen. Deshalb sind in solchen Bereichen Systeme ideal, die selbst geringe Verlustleistung produzieren und somit auch im wärmeren Umfeld nicht an die eigene Belastungsgrenze stoßen und darüber hinaus auch IP65 Schutz bieten.

Ein PC für überall - Vom Reinbereich der ZSVA bis zum Krankenbett
Bei der Anschaffung der benötigten PCs folgte man an den Erfahrungen des medizinischen Bereiches des Krankenhauses und ließ sich von der EDV-Abteilung geeignete Systeme empfehlen. Aufgrund der guten Erfahrungen fiel die Wahl auf die Medical PCs von Penta. Die Systeme sind komplett geschlossen, ohne Lüfter und Lüftungsschlitze, an denen sich Staub sammeln kann. Die Systeme bieten IP65 Schutz und dies nicht nur für das gesamte Gehäuse, sondern dank einer Kabelabdeckung optional auch für den Stromstecker, die USB-Buchse und den Netzwerkanschluss. Dadurch und dank des glatten sowie fugenarmen Gehäusedesigns sind sie nass zu reinigen und bieten Schmutz und Keimen keine Angriffsfläche. Auch die Bedienung der Systeme ausschließlich über Touchscreen und USB Handscanner für das berührungslose Scannen der Barcode-Etiketten der Medizingeräte oder Chargen ist auf höchste Hygiene ausgelegt. Denn ein glatter Bildschirm mit integriertem PC ist wesentlich schneller, einfacher und sicherer zu reinigen als konventionelle Systeme mit Tastatur und Maus. Auf diese Weise wird sowohl die Reinigungszeit wie auch das Kontaminations-Risiko über die verwendete IT nachhaltig minimiert.
Die Systeme sind ergonomisch sinnvoll an VESA LCD-Schwenkarmen montiert, um sie für die menübasierte Dateneingabe über Touchscreen oder Datenübernahme von den neuen USB-Handscannern ideal positionieren zu können. Das lüfterlose Design bedingt zudem einen geräuschlosen Betrieb, was die Fachkräfte sehr zu schätzen wissen. Denn zum einen ist das Arbeiten sehr viel konzentrierter und angenehmer, wenn keine Lüfter rauschen und zum anderen sinkt die Reparaturanfälligkeit. Gegenüber Systemen mit aktiver Lüftung ist die MTBF (Mean Time Between Failure) durch den Entfall anfälliger mechanischer Komponenten fünfmal höher. Hinzu kommt, dass ohne Lüftungsschlitze auch Verunreinigungen des Systems selbst ausgeschlossen werden können, was MTBF und Lebensdauer zusätzlich erhöht.
Die Medical PCs verfügen über bis zu 22 Zoll große Touchscreens und bieten über Prozessormodule mit Intel Core Duo oder Core 2 Duo und bis zu 8 GByte RAM genau an den Bedarf angepasste Rechenleistung - auch für anspruchvollste morderne Medizin-Anwendungen. Die Langzeitverfügbarkeit der Penta Systeme sichert darüber hinaus die Erweiterungs- oder Ersatzbeschaffung in identischer Konfiguration über Jahre hinweg, was sie für den Einsatz von möglichst langlebiger Medizin-IT für den patientennahen Einsatz im OP, auf der Intensivstation oder in Steril- bzw. Reinbereichen wie in der ZSVA prädestiniert. Insgesamt sind das überzeugende Argumente die Medical PCs von Penta, die auch von Fachkräften, deren tägliche Arbeit und lange Berufserfahrung in der Aufbereitung verschiedenster Medizinprodukte liegt, geteilt wird: „Für uns ist die EDV so wie sie hier ausgeführt ist ein Segen: So ist die Arbeit durch den vernetzten Datenzugriff deutlich effizienter und die leicht zu reinigenden Penta Systeme ermöglichen uns einen höheren Hygienestandard." Dies verdeutlicht den großen Erfahrungsschatz und hohen Leistungsstand von Penta auf dem Gebiet der Medical-PCs und daher sollen bei der anstehenden Erweiterung der ZSVA weitere Penta Medical-PCs angeschafft werden.

Das Expertentestat:
„Außerordentlich gut"
Eine ideale hygienische Auslegung von Medizin PCs hilft nosokomiale Infektionen und unnötige Kosten zu vermeiden. Um die Wirksamkeit der Maßnahmen zu beurteilen, bedarf es einer unabhängigen, wissenschaftlichen Prüfung. Daher beauftragte die Firma Penta das klinische Institut für Hygiene und medizinische Mikrobiologie der medizinischen Universität Wien unter der Leitung von Univ. Prof. Dr. Rotter ein Medical-PC-System auf seine Eignung für den Einsatz in patientennaher Umgebung zu untersuchen. In dem Gutachten vom 27. Februar 2006 kommt er zu dem Schluss: „PC und Bildschirm sind als „All-in-one-Gerät" konfiguriert, das vollkommen geschlossen, daher ohne Lüftungsschlitze, ohne Ventilator, daher staubfrei und lautlos arbeitet. Der Bildschirm ist mit einer speziell für Reinigung und Desinfektion
geeigneten Verbundglasscheibe oder Touchscreen (je nach Geräteausstattung) versehen. Ebenso sind Tastatur und Maus völlig fugenfrei konstruiert und daher nass reinig- und desinfizierbar. Durch die geschilderten Eigenschaften, mit denen die Anforderungen der Hygiene an Oberflächen in infektionsgefährdeten Räumen voll erfüllt sind, können diese Geräte als außerordentlich gut geeignet für den Einsatz in medizinischen Institutionen betrachtet werden." 

Anbieter

Penta GmbH

Lindberghstraße 7
82178 Puchheim
Deutschland

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