Toronto baut weltgrößtes lokales Forschungszentrum

Kanadas größtes kommunales Innovationszentrum, der MaRS Discovery District, verdoppelt seine Räumlichkeiten auf insgesamt 139.350 m2. Zu den bereits bestehenden Gebäuden baut das Innovationszentrum jetzt ein 20-stöckiges Hochhaus und ist damit künftig das größte lokale Forschungszentrum der Welt. Die Provinzregierung Ontario unterstützt den Neubau im Herzen von Toronto mit einem Kredit in Höhe von 169 Mio. €. Die Fertigstellung ist für 2013 geplant.
Das Kürzel MaRS steht für "Medical and Related Sciences". Dahinter verbirgt sich ein Zentrum, in dem Wissenschaftler, etablierte Unternehmen, Start-Ups, Beteiligungsgesellschaften und Zulieferer Hand in Hand arbeiten. "Jeden Tag wird im MaRS-Zentrum nach lebensrettenden Innovationen geforscht. Mit der Vergrößerung wird der Grundstein für neue Erkenntnisse gelegt. Zudem entstehen zahlreiche Jobs", so Glen Murray, Ontarios Minister für Forschung und Entwicklung. Dr. Ilse Treurnicht, Geschäftsführerin des MaRS Discovery District ergänzt: "Das Zentrum ist sehr erfolgreich, die Erweiterung wird die Wirtschaft in Ontario für nachfolgende Generationen noch weiter stärken."
Die Anzahl der Mitarbeiter steigt von aktuell 2.300 auf 5.000 im erweiterten MaRS-Zentrum. Das neue Gebäude bietet zudem viel Platz für Workshops, Konferenzen und weitere Veranstaltungen. Das künftig insgesamt 139.350 Quadratmeter große MaRS hat bereits zwei neue Mieter: Public Health Ontario wird seine Beratungsstelle und sein Labor in das neue Gebäude verlegen. Das Amt forscht an Lösungen für die Vorbeugung und Bekämpfung von ansteckenden Krankheiten. Insgesamt sind 900 Beschäftige an 29 Standorten des Public Health Ontario in der Provinz angestellt.
Auch das Krebsforschungsinstitut Ontario Institute for Cancer Research zieht in das Hochhaus ein, um unter verbesserten Bedingungen nach neuen Methoden bei der Krebsbekämpfung und Früherkennung zu forschen. Unterstützt wird das Institut von mehr als 1.400 Wissenschaftlern und Forschungspersonal in Ontario.
Ontario blickt auf eine lange Tradition als innovativer Standort im Bereich der Life Sciences zurück. Jeden Tag profitieren Menschen rund um den Globus von medizinischen Entdeckungen "Made in Ontario": Insulin, Herzschrittmacher, künstliche Niere, Fortschritte in 3D-bildgebenden Verfahren und die Entschlüsselung der Gene, die mit dem Entstehen von Mukoviszidose, Epilepsie, Brustkrebs und Alzheimer zusammenhängen. Etwa 850 Biotech-Firmen haben sich in Ontario angesiedelt und beschäftigen rund 43.000 Menschen. Ontario bietet Kostenvorteile von rund 12,9 Prozent gegenüber den USA und hat damit renommierte Unternehmen ins Land geholt. Darunter AstraZeneca, Bayer, Eli Lily, GlaxoSmithKline und Pfizer, Agfa HealthCare, GE Medical Systems, Johnson & Johnson Medical Products, Siemens, Amgen, Genzyme und Sanofi Pasteur.