09.08.2011 • ThemenAnlagenbauAromachemikalienBASF

Schwertransport

Die BASF baut am Verbundstandort Ludwigshafen derzeit die weltweit größte Produktionsanlage für L-Menthol. Die Inbetriebnahme ist für 2012 vorgesehen. Mit der Aromachemikalie L-Menthol erweitert die BASF die Citral-Wertschöpfungskette um ein weiteres Produkt.

Ein wichtiger Apparat für die neue Anlage hat Anfang Juli den Nordhafen der BASF erreicht. Die über 60 m lange Destillationskolonne legte von Eschweiler nach Ludwigshafen rund 300 km zurück. Zunächst führte die Reise auf einem Spezialtieflader zum Maas-Binnenhafen nach Echt/NL, wobei der Transport mit einem Gesamtgewicht von 330 t und einer Länge von ca. 83 m Hindernisse wie Autobahn- und Eisenbahnüberquerungen überwinden musste. In Echt/NL wurde die Kolonne auf ein Binnenschiff umgeladen, das über Maas und Rhein nach Ludwigshafen fuhr.

Wieder auf einen Spezialtieflader umgeladen wurde die Kolonne über die Straße zum Tor 11 der BASF und weiter zur Baustelle der L-Mentholanlage transportiert. Mit über 60 Meter Länge handelt es sich bei der Destillationskolonne um den seit über 15 Jahren längsten Apparat, der in einem Stück zur BASF in Ludwigshafen geliefert wurde.

Synergien im Verbund

Die Produktion von L-Menthol in Ludwigshafen basiert auf dem Citralverbund. Um die Synergien optimal nutzen zu können, war es die logische Konsequenz, die Anlage am BASF-Hauptsitz zu bauen. Durch Einbindung der Mentholanlage in den Citralverbund in Ludwigshafen besteht einerseits ein günstiger Zugang zu Citral, andererseits ist auch eine vorteilhafte stoffliche oder thermische Verwertung von Ausschleusströmen im gesamten Produktionsverbund möglich.

Ein weiterer Standortvorteil besteht darin, dass die neue Mentholanlage in die Citralfabrik integriert wird, es wird z.B. eine gemeinsame Messwarte geben, somit können Synergien bei Betrieb und Wartung der Anlage ausgeschöpft werden.

Energie- und Ressourceneffizienz

Die neue L-Menthol-Anlage ist komplett in die Verbundstruktur der BASF integriert. Das Verbundsystem am Standort Ludwigshafen leistet einen wichtigen Beitrag zur Energieeffizienz, indem es Produktionen und Energiebedarfe verknüpft. So wird die bei der Produktion entstehende Wärme anderen Betrieben als Energie zugeleitet. Durch den Energieverbund spart BASF jährlich über 1,6 Mio. t Rohöläquivalent ein - das entspricht einer Umweltentlastung von 3,8 Mio. t CO2 pro Jahr. Der Verbund leistet auch einen wesentlichen Beitrag zum effizienten Einsatz von Rohstoffen. Nebenprodukte der einen Fabrik dienen an anderer Stelle als Einsatzstoffe.


Der Bau der World-scale L-Mentholanlage liegt im Zeitplan. Mit der Anlieferung der letzten Destillationskolonne Anfang Juli sind nun alle Apparate auf der Baustelle. Nachdem der Massiv- und Stahlbau erfolgreich errichtet wurde, wurde bereits mit der Apparate- und Rohrleitungsmontage begonnen. Somit wird die Anlage wie geplant Mitte 2012 in Betrieb gehen können.


L-Menthol
L-Menthol ist Inhaltsstoff zahlreicher Produkte aus der Zahnpflege-, Geschmacksstoff- und Pharmaindustrie. So wird es z.B. für den frischen Geschmack von Zahncremes und Mundwasser eingesetzt und sorgt für das Pfefferminzaroma von Lutschtabletten oder Kaugummis. In der Pharmaindustrie wird es besonders in Erkältungssalben und -cremes zur Linderung von Schnupfen und Atembeschwerden verwendet.
 

Anbieter

BASF Lampertheim GmbH

Chemiestr. 22
68623 Lampertheim
Deutschland

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