Proionic: Flüssige Salze mit unzähligen Anwendungen

Ionische Flüssigkeiten sind niedrigschmelzende, organische Salze, die meist bei Raumtemperatur flüssig sind. Dadurch ergeben sich eine Reihe interessanter Eigenschaften: Sie sind nicht entflammbar, haben praktisch keinen Dampfdruck, weisen eine große thermische und chemische Stabilität auf und sind über einen Temperaturbereich von bis zu 350°C flüssig. Zudem sind sie elektrisch leitfähig und verhindern deswegen elektrostatische Aufladungen.
Diese einzigartigen Eigenschaften ermöglichen Anwendungen mit echten Innovationssprüngen in den verschiedensten Bereichen, z.B. als Hydraulik- oder Wärmeträgerflüssigkeiten, Schmierstoffe, Lösungsmittel, Extraktions- oder Absorptionsmittel, Elektrolyte oder Katalysatoren in der reaktiven Chemie. Eine großtechnische Umsetzung als flüssiger Kolben in Gasverdichtern realisierte ein Konzern mit einem ionischen Betriebsmedium, das von dem österreichischen Technologieunternehmen Proionic entwickelt wurde.
Proionic, spezialisiert auf die Entwicklung innovativer Prozesstechnologien auf Basis Ionischer Flüssigkeiten, ist seit Anfang 2010 Teil der VTU-Gruppe. Mag. Roland Kalb, Firmengründer und Geschäftsführer von Proionic, sieht in der neuen interdisziplinären Unternehmenskonstellation große Vorteile: „In unserer Arbeit steht die Anwendung im Fokus, wir entwickeln Lösungen für Prozesse. In der VTU-Gruppe haben wir nun Kompetenzen von der verfahrenstechnischen Planung bis hin zur Anlagenlieferung zur Verfügung.
Proionic entwickelte ein neues modulares Herstellverfahren für Ionische Flüssigkeiten: Mit dem patentierten CBILS-Syntheseverfahren können nahezu jedes Anion und Kation frei miteinander kombiniert und die gewünschten Substanzen schnell, kostengünstig und in großtechnischen Mengen hergestellt werden. Das bringt wesentliche Vorteile im Entwicklungsprozess, da viele ionische Flüssigkeiten schnell getestet werden können.

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