Logistikbranche zeigt Zuversicht
Vom 18. Februar bis 4. März 2025 haben insgesamt 1.851 Aussteller und Besucher der diesjährigen Messe Transport Logistic, die vom 2. bis 5. Juni in München stattfinden wird, an einer Online-Befragung teilgenommen. 78 % der Befragten sind in leitenden Positionen tätig. Am stärksten vertreten sind die Bereiche Spedition und Transport (29 %), Industrie (15 %) sowie Logistikdienstleister (15 %). Die Befragung wurde vom Meinungsforschungsinstitut IFaD im Auftrag der Messe München durchgeführt.
Fasst man die Ergebnisse der Umfrage zusammen, kann festgehalten werden, dass zwar der Kostendruck und die bürokratischen Hürden hoch sind und der Fachkräftemangel nach wie vor spürbar ist, das Stimmungsbarometer aber auch einen Umschwung zeigt. Im Kampf gegen Kosten, Emissionen und Cyberattacken ziehen Industrie und Handel mit der Logistik- und Transportbranche zunehmend an einem Strang. Unsicherheit prägt die Märkte weltweit. Keiner der Befragten beschreibt seine Marktsituation derzeit als sehr gut, dennoch blicken neun von zehn zuversichtlich in die Zukunft. Dabei bezeichnen 43 % die aktuelle Lage als gut, 48 % als mittelmäßig und knapp 10 % als schlecht. Die Europäer schätzen die Lage schlechter ein, vor allem in Deutschland.
Aktuelle Herausforderungen

Das weltweit wichtigste Thema ist der Kostendruck. Für mehr als drei Viertel der Unternehmen verschärft er die Marktsituation. An zweiter Stelle der limitierenden Faktoren scheiden sich die Geister. Während in Deutschland vor allem der bürokratische Aufwand beklagt wird (58 %), ist es im Ausland eher die Geopolitik (49 %). An dritter Stelle der Erfolgshemmnisse steht mit 48% der Mangel an Fachkräften.
Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen sind die befragten Aussteller und Besucher insgesamt eher optimistisch. Jeder Zweite (52 %) erwartet, dass sich die Marktsituation in den nächsten zwei Jahren verbessern wird. Dabei ist Deutschland (46 %) etwas zurückhaltender als das Ausland (60 %), besonders zuversichtlich sind die Asiaten (80 %).
Fokus Cybersicherheit und Nachhaltigkeit
Ein großer Teil (76 %) der Branche beschäftigt sich aktiv mit Cybersicherheit. Allen voran die Industrie. Hier wappnen sich 85% der Befragten aktiv gegen Angriffe aus dem Netz. Schlusslicht auf hohem Niveau sind die Befragten aus der Speditions- und Transportbranche. Hier sind nur 70 % aktiv oder sehr aktiv. Von den Befragten wissen 37 % nicht, ob sie bereits Opfer von Cyberangriffen geworden sind. Von den verbleibenden 63 % war jeder Zweite schon mindestens einmal im Visier von Cyberkriminellen.
Nachhaltigkeitsberichte (68 %) beschäftigen die Branche auf ähnlichem Niveau. Viele Teilnehmer aus Industrie (83 %) und Handel (75 %) setzen sich aktiv mit dem Thema auseinander. Bei den Logistikdienstleistern (68 %) oder den Befragten aus Spedition und Transport (64 %) sind die Zahlen niedriger. Dabei ist die Berichterstattung nicht auf Europa beschränkt. Auch weltweit ist mindestens jeder zweite Umfrageteilnehmer in diesem Bereich aktiv oder sehr aktiv.
Stärkere Nutzung von KI
Künstliche Intelligenz (KI) hat bei durchschnittlich 54 % der Befragten Einzug gehalten, wobei Industrieunternehmen und Logistikdienstleister mit jeweils 58 Prozentpunkten führend beim Einsatz der neuen Technologie sind. Weltweit liegen die Nutzungsschwerpunkte in den Bereichen Administration, Kundenservice und Controlling. Bei Produktionsprozessen liegt die Industrie mit 26 % vor dem Schienengüterverkehr (19 %), Logistikdienstleistern (18 %), Spedition und Transport (9 %) sowie dem Handel (5 %). In Deutschland setzen zwei von drei Befragten KI zumindest teilweise ein. Für 60 % von ihnen ist der Mensch der wichtigste Erfolgsfaktor.